Basenfasten

Den Körper entsäuern

In unserem letzten Blogartikel haben wir uns mit dem Thema Heilfasten nach dem Arzt Otto Buchinger beschäftigt, der das Heilfasten begründete. Das Fasten nach Buchinger soll die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, so die Idee, die Buchinger verfolgte. Das Heilfasten nach Buchinger gilt bis heute als der Klassiker unter den Fastenanleitungen.

Selbstheilungskräfte stärken

Beim Heilfasten nach Buchinger sollen der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Dabei wirkt Heilfasten laut Otto Buchinger nicht nur auf der medizinischen, sondern auch auf psychosozialer und spiritueller Ebene. Buchinger sprach auch von einer „Diät der Seele“. Nach seiner Methode wird während der Fastenzeit auf feste Nahrung verzichtet, stattdessen gibt es Gemüsebrühe, Tee, Säfte und Wasser. Elementarer Bestandteil seiner Methode ist die Darmreinigung.

In einem weiteren Artikel zum Thema Fasten ging es um das „Fasten nach der heiligen Hildegard von Bingen„. Hildegard von Bingen warnte vor zu fettem Essen, Völlerei und übermäßigem Schlemmen – für sie die Ursache für die meisten Krankheiten der Menschen.

Laut Hildegard von Bingen stehen Mensch, Umwelt, Leib und Seele in einer engen Verbindung. Aussagen wie: „Erst muss die Seele heil werden, dann kann der Körper folgen“ haben uns beeindruckt. Wir haben bereits erwähnt, dass Hildegard von Bingen schon vor fast 1000 Jahre eine „Nüchternphase“ von 13 bis 17 Stunden am Tag vorgeschlagen und somit das heutige 16:8-Fasten vorweggenommen hat, auf welche wir in unserem Blogartikel zum Thema Intervallfasten eingegangen sind. Hier gibt es zwei Methoden.

Erstens die 16:8-Methode: Zwischen der letzten Mahlzeit des Vortages und der ersten Mahlzeit des Tages liegen 16 Stunden. In den acht Stunden, in denen man essen darf, werden zwei Mahlzeiten zu sich genommen. Zweitens die 5:2-Methode: An fünf Tagen in der Woche könnt ihr normal essen und an zwei Tagen fast nichts. Das Ziel dieser Methoden ist eine langfristige Gewichtsreduktion. Wir sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die 16:8-Methode die praktikablere ist.

Eckart von Hirschhausen machte sie sehr beliebt

Und tatsächlich ist die 16:8-Methode in Deutschland die populärste, nachdem Eckart von Hirschhausen sie ausführlich im „Stern“ besprochen hat. Er meinte dort: „Es ist auch keine Diät, sondern eine Art zu essen. Sie müssen keine Kalorien zählen, sondern Stunden. Statt „Friss die Hälfte“ gilt: „Friss die Hälfte der Zeit!“ Übrigens: Das Wort „Diät“ bedeutet ursprünglich „Lebensweise“. Mittlerweile wird sogar von der „Hirschhausen-Diät“ gesprochen.

Basische Ernährung, was ist das?

InMagazinen, Radio und Fernsehen wird nun immer häufiger über die basische Ernährung oder die sogenannte „Alkaline-Diät“ berichtet. Das lässt darauf schließen, dass dieses Thema immer beliebter wird. Streng genommen handelt es sich aber nicht um eine Diät, sondern um eine Ernährungsform.

Als einer der Begründer der basischen Ernährung gilt der schwedische Chemiker undErnährungswissenschaftler Ragnar Berg (1875-1956). Von ihm stammt die Säure-Base-Theorie der Ernährung. Schon in den 1920er und 1930er Jahren war diese Ernährung ziemlich populär und fand in der Alternativmedizin schnell Verbreitung.

Auch der New Yorker Arzt William Howard Hay, der 1907 die Trennkost entwickelte, ging davon aus, dass die Ursache aller Zivilisationskrankheiten in einer Übersäuerung des Körpers liege. Fest steht heute, dass die Basentheorie zur gleichen Zeit in Deutschland und den USA entstanden ist, wobei Ragnar Berg und William Howard Hay sich nicht kanntennoch jemals Kontakt zueinander hatten. Anmerkung: Ragnar Berg war zwar Schwede, hat aber in Deutschland gelebt.

Im Internet findet man erklärt: „Begründung für die basische Ernährung ist die Hypothese, der Körper werde durch zu viele säureproduzierende Anteile in den Nahrungsmitteln der üblichen „Zivilisationskost“ „übersäuert“, was den Säure-Basen-Haushalt des Körpers in ein gesundheitsschädliches Ungleichgewicht bringe.“ Eine derart „chronische Übersäuerung“ habe auf die Dauer gesundheitsschädigende Folgen, die sich in Form von diversen Krankheiten und chronischen Leiden äußere, heißt es.

Übersäuerung auch durch Stress

Symptome einer Übersäuerung des Körpers können folgende sein: Muskelschmerzen und -krämpfe, anhaltende Müdigkeit, allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen und Sodbrennen. Neben der Ernährung spielt jedoch auch Stress eine wichtige Rolle, auch dieser hat einen großen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Stress übersäuert euren Körper, mit der Folge, dass der Körper vermehrt Stress-Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausschüttet. Durch diese Stresshormone entstehen zusätzlich Säuren.Was sagt der pH-Wert aus: basisch, neutral oder sauer

Was sagt der pH-Wert aus: basisch, neutral oder sauer

Aber wie kann der pH-Wert im Körper gemessen werden? Da gibt es einige Möglichkeiten: Die einfachste Methode ist die Urinprobe. Der pH-Wert wird mit Hilfe eines Teststreifens ermittelt. Liegt der Wert im Bereich von 7 bis 8, habt ihr keine Probleme – wobei der pH-Wert Schwankungen unterliegt.

  • pH-Wert 0: stark sauer
  • pH-Wert 7: neutral
  • pH-Wert 14: stark basisch

Die Alternativmedizin setzt auf basische Ernährung

In der Alternativmedizin spielt die basenreiche Ernährung eine wichtige Rolle. Grundlage dieses Ernährungskonzeptes ist es, überwiegend basische Lebensmittel zu verzehren, also Lebensmittel, die im Körper zu Basen umgebaut werden.

Die Frage ist nun, woher weiß ich, ob ein Lebensmittel basisch oder sauer ist? Auskunft darüber gibt der PRAL-Wert der Lebensmittel. Der PRAL-Wert (PRAL: Potential Renal Acid Load) ist ein Wert, der zur Beurteilung der säure- bzw. basenbildenden Wirkung von Lebensmitteln eingesetzt wird.

Basenreiche Lebensmittel sollen nach Ragnar Berg gesundheitserhaltend wirken. Nach seiner Lehre versteht man unter einer basenreichen Ernährung die Aufnahme von 80 % basischen und 20 % sauren Lebensmitteln – die sogenannte „80/20-Regel“. Das soll den Körper vor Übersäuerung schützen und ihn in Balance halten.

Was aber sind basische Lebensmittel?

In erster Linie sind dies pflanzliche Lebensmittel. Natürlich wissen wir längst, dass Obst und Gemüse sehr gesund sind, doch einige Wissenschaftler bezweifeln, dass der bevorzugte Verzehr dieser Lebensmittel eine Auswirkung auf den Säure-Basen-Haushalt hat. Jedenfalls sei der Zusammenhang nicht systematisch genug erforscht.

Andere Forschungsarbeiten und Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung mit niedriger Säurelast tatsächlich gut für unsere Gesundheit ist. Sie wirkt sich im Besonderen auf den Blutdruck und auf Herz-Kreislauferkrankungen, auf die Nieren und den Knochenstoffwechsel aus.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Ernährung und Prävention (IPEV) in Ismaning wurden unter der Leitung von Prof. Jürgen Vormann in den vergangenen Jahren zahlreiche Studienmaterialien zusammengetragen, die einer obst- und gemüsebetonten Kost eine neue zentrale Bedeutung geben, schreibt Sabine Wacker, eine deutsche Heilpraktikerin und Buchautorin, in einem ihrer Beiträge.

Empfehlenswerte Lebensmittel für eine basische Ernährung

Folgende Lebensmittel solltet ihr regelmäßig zu euch nehmen, wenn ihr euren Körper entsäuern wollt: Kartoffeln, Wildkräuter wie Löwenzahnblätter, Melisse, Brennesel oder Schafgabe. Blatt- und Wurzelgemüse wie Karotten, Fenchel und Sellerie, Sprossen, Spinat, Grünkohl, Gurken, Fenchel, Petersilie, Salat, Feigen, Pilze, Kräuter, Mandeln und natürlich viel Obst.

Basische Früchte als Basis für eine basische Ernährung sind: Trauben, Birnen, Beeren, Äpfel, Aprikosen, und Johannisbeeren. Diese Früchte haben eine hohe Menge der basischen Mineralien Magnesium und Kalium.

Solltet ihr übersäuert sein, gehören folgende Produkte nicht auf euren Speiseplan: Milch, Milchprodukte, Butter, Käse, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Fleisch, Wurst, Geflügel, Süßigkeiten, Zucker sowie Kaffee oder Alkohol. Wer auf Milch nicht verzichten kann, sollte auf basische Milchalternativen wie Hafermilch, Kokosmilch, Sojamilch, Mandelmilch oder Reismilch ausweichen.

In der Regel solltet ihr Basenfasten ein oder zwei Wochen lang ausüben, und es ist empfehlenswert, es ein bis zweimal im Jahr zu wiederholen. Wenn ihr euch dabei wohlfühlt, könnt ihr es sogar auf bis zu vier bis acht Wochen verlängern.

Tut eurem Körper etwas Gutes & bleibt gesund!

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