Woher kommt hoher Blutdruck?

Ein Überblick über die Ursachen.

Der menschliche Körper lässt sich nicht losgelöst und rein auf einzelne oder wenige Faktoren beschränkt betrachten. Ein komplexes Wechselspiel, das vor allem die Organe, die Blutgefäße, weitere biochemische Botenstoffe sowie das Nervensystem betrifft, stehen in unterschiedlicher Intensität und Wirkweise zueinander. Eine klare Aussage dahingehend, welche körperlichen Ursachen für die Entstehung eines Bluthochdrucks entscheidend sind, lässt sich daher nicht vornehmen. Dieser Gegenstandsbereich steht im Fokus umfassender Forschung, allerdings ist sehr wohl bekannt, dass Erbanlagen sowie der eigene Lebenswandel und Lebensstil einen Einfluss nehmen können.

Die Ursachen für Bluthochdruck hängen demnach insbesondere von vier Faktoren ab, die Bluthochdruck begünstigen:

  1. Bewegungsmangel
  2. Einseitige, ungesunde Ernährung
  3. Übergewicht
  4. Stressfaktoren

Das Risiko liegt darin, dass Bluthochdruck oftmals ohne erkennbare Symptome oder Schmerzen gegeben ist. Wie die obige Aufzählung verdeutlicht, ist eine klare Zuordnung oder Abgrenzung von Beschwerden, die ohnehin mit einem oder mehreren der obigen Faktoren korrelieren, schwierig. Bluthochdruck-Ursachen können jedoch in zwei Kategorien unterteilt werden, wie der nächste Abschnitt verdeutlicht.

Zur Unterscheidung: Der primäre und sekundäre Bluthochdruck

Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, dass jeder dritte Erwachsende im Alter zwischen 18 und 79 Jahren unter Bluthochdruck leidet. Gemeint sind hier Druckwerte von mindestens 140/90 mmHg. Mehr als die Hälfte derer, bei denen noch nicht die Diagnose „Bluthochdruck“ gestellt werden kann, weisen jedoch ebenso risikobehaftete Werte auf oder bewegen sich im Übergang zwischen den medizinisch definierten Grenzwerten. Das bedeutet, dass Bluthochdruck als Volkskrankheit anzusehen ist, die jedoch von den wenigsten überhaupt bemerkt oder als solche problematisch betrachtet wird.

Um die Ursachen für Bluthochdruck besser einordnen zu können, bedarf es der Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Bluthochdruck.

  • Die primäre Hypertonie, die häufiger vorkommt, steht mit klassischen Risikofaktoren in Verbindung. Übergewicht (BMI über 30), mangelnde Bewegung, Stress und Umwelteinflüsse spielen hier eine Rolle. Allerdings unterscheiden sich die Fallzahlen deutlich, was bedeutet, dass längst nicht jeder, bei dem ein oder mehrere der genannten Risikofaktoren gegeben sind, auch tatsächlich Bluthochdruck hat. Ein Teil entwickelt recht schnell, der andere hingegen erst über die Jahre einen Blutdruck im behandlungsbedürften Bereich. Sofern nahe Verwandte unter Bluthochdruck leiden oder bereits einen Schlaganfall erlitten haben, ist von einer gewissen Veranlagung auszugehen. Ansonsten sind das Alter und auch das Geschlecht von Bedeutung.
  • Die sekundäre Hypertonie betrifft lediglich zehn bis 15 Prozent derer, die wegen ihres Bluthochdrucks in ärztlicher Behandlung sind. Die Bluthochdruck-Ursachen sind hier auf andere Erkrankungen zurückzuführen, etwa solche der Schilddrüse, der Nieren oder Nebennieren.

Wodurch entsteht also Bluthochdruck? Diese Frage ist höchst komplex und nicht abschließend zu beantworten, denn die persönlichen Risikofaktoren bedingen eine starke Wechselwirkung, deren genaues Ausmaß nur im Einzelfall gedeutet werden kann. Klar ist jedoch, dass es umweltbedingte oder lebensstilbedingte Faktoren gibt, die Bluthochdruck begünstigen und dass demnach ein Großteil derer, die von Bluthochdruck betroffen sind, die Verminderung des Risikos in den eigenen Händen haben.

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