Das Leiden der Allergiker

Allergikern droht neues Ungemach

Für Menschen mit Atemwegsallergien bricht nun eine schwere Zeit an. Das Leiden unter Allergien gerade jetzt im Frühjahr fängt gerade erst an. In unserem ersten Teil in diesem Blog zum Thema Pollenallergien haben wir die wichtigsten Pollenarten in Deutschland schon aufgeführt, diese sind Hasel, Erle, Kiefer, Esche, Birke, Akazie, Süßgräser, Roggen, Beifuß, und Ambrosia.

In Deutschland leiden über 13 Millionen Menschen unter einer Pollenallergie, auch Heuschnupfen oder saisonale allergische Reaktion genannt. Und es werden wohl noch sehr viel mehr werden.

Auch haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Blühzeiten der Pollenarten von Jahr zu Jahr verschieben, je nach Wetter und Temperaturverlauf setzt der Pollenflug früher oder später ein, dabei begünstigt warmes und trockenes Wetter den Pollenflug. Den Unterschied von Stadt zu Land haben wir, wie folgt, erklärt: Die Belastung in der Stadt ist am Abend am stärksten, auf dem Land morgens.

Von daher sollte ihr in der Stadt immer morgens lüften und auf dem Land abends bis Mitternacht. Der Hustenreiz tritt bei Pollenallergikern meistens in der Nacht und früh morgens auf, wenn die Pollenbelastung äußerst hoch ist. Hat es einen erst mal erwischt, geht der Hustenreiz meistens mit erschwertem Atem oder Heuschnupfen einher. Das Ganze kann dann über mehrere Stunden so weiter gehen.

Ein wichtiger Blüher, der noch nicht in das Bewusstsein der meisten Allergiker vorgedrungen ist, ist das Glaskraut. Das Glaskraut ist ein gefährlicher und ganzjähriger Blüher, der sich in Deutschland verbreitet hat.

Die Pollen des Glaskrauts enthalten sehr starke Allergene und es wird erwartet, dass über 80 Prozent der Allergiker auf die Pollen des Krauts reagieren. Eingewandert ist das Kraut aus den Mittelmeerländern. Das Problem: Es kann überall wachsen und blüht das ganze Jahr.

Nun kommen weitere Gefahren auf Allergiker zu

Der japanische Stauden-Knöterich wird als Plagepflanze empfunden. Die Pflanzenart wurde um 1825 von Philipp Franz von Siebold nach Europa gebracht. Bisher ist er noch nicht als Allergieauslöser bekannt, aber das kann noch kommen.

Neue invasive Pflanzenarten machen sich hierzulande breit. Das hat weitreichende Folgen, nicht nur für Pollenallergiker. Dazu gehört der Riesenbärenklau, eine aus dem Kaukasus stammende Pflanzenart. Die Pflanze darf nicht ohne Schutz berührt werden. Der Hautkontakt in Verbindung mit Licht erzeugt schwere Verbrennungen.

Der Götterbaum ist ein Laubbaum, der sich zunehmend breit macht. Der Blütenstaub des Baumes kann allergische Atemwegsreaktionen verursachen. Die Rinde und die Blätter können auch allergische Hautreizungen hervorrufen, von daher sollte man ihn nicht berühren, auch wenn er zugegeben sehr schön aussieht. Meist blüht er in Mitteleuropa im Juli. Die ersten Pflanzen des Götterbaumes gelangten 1740 durch den Jesuiten Pierre Nicolas d’Incarville nach Paris, was keine gute Idee war, wie wir heute wissen.

Die Allergie-erzeugende Beifuß-Ambrosie gehört ebenfalls zu den Eindringlingen, die sich zunehmend ausbreiten. Ihre Pollen fliegen von August bis zum Eintritt des ersten Frostes. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordamerika. Zudem kann es bei Berührung der Pflanze auf der Haut zu Kontaktallergien kommen.

Die kanadische Goldrute hat zwar eine schwache Allergiestufe, doch bei einer großflächigen Verbreitung kann auch diese Pflanze in Zukunft für Pollenallergiker zu einem Problem werden. Auch der Essigbaum dessen Milchsaft schwach giftig ist, verursacht bei Haut- oder Augenkontakt Entzündungen.

Das schmalblättrige Greiskraut stammt aus Südafrika und hat sich auch bei uns schnell verbreitet. Dieses Kraut solltet ihr in keinem Fall in eurem Garten dulden. In den Pflanzen befinden sich Alkaloide, diese sind nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere sehr giftig. Fazit: Wir müssen uns auf viele weitere invasive Eindringlinge mit neuen Pollenarten einrichten.

Nun droht Allergikern neues Ungemach

Bedingt durch den Klimawandel, der dazu geführt hat, dass unsere heimischen Wälder ihm nicht mehr trotzen können, werden in Deutschland zunehmend neue Baumarten gepflanzt. Nun wird in Deutschland und in ganz Mitteleuropa darüber nachgedacht, neue und vorwiegend aus dem Süden stammende robustere Baumarten hier anzupflanzen, die den Klimabedingungen der Zukunft gewachsen sind.

Im deutschen Wald stehen ca. 90 Milliarden Bäume, davon sind 41,8 Prozent Fichten. Experten geben dieser Baumart kaum noch Chancen den Klimawandel zu überleben. Der Borkenkäfer frisst zudem seit einiger Zeit ganze Fichtenwälder auf.

Neue Bäume für Deutschland und Mitteleuropa

Die neuen Baumarten, die man beabsichtigt hier anzupflanzen, sollen den zukünftigen Wetterextremen – wie Dürre, Sturm und Hitze – standhalten. Eines sollte klar sein: Der großflächige Anbau neuer Baumarten wird in Zukunft auch neue Allergien mit sich bringen. Die neuen Allergieauslöser stehen somit bereits vor unserer Haustür.

Zu den neuen Baumarten, die man bei uns anpflanzen will, gehört die Zeder. In Indien ist die Himalaya-Zeder aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae), die eine Wuchshöhe von 35 Metern erreicht, schon heute ein starker Allergieauslöser. Da kann sich ein jeder vorstellen, wie viele Blütenpollen ein einziger Baum abwerfen wird. Der Baum gilt als höchst robust und kommt mir schwierigen Wetterlagen gut zurecht, auch wenn er frostanfällig ist, aber mit Frost wird ja zukünftig nicht mehr gerechnet.

In Deutschland werden zudem Libanonzedern als mögliche Bäume für den Wald der Zukunft getestet. In Japan verursacht die Japan-Zeder, einer Zypressenart, schon heute die häufigsten Allergien.

Eine weitere Baumart, die man vorhat, hier anzusiedeln, sind die Zypressen. Auch diese Baumart ist windblütig. Ihre Pollen werden Allergien verursachen.

Die Mittelmeer-Zypresse aus der Toskana wird zukünftig auch in Deutschland angebaut werden. Die Flugzeit der Pollen liegt in den Monaten Januar bis März, mitunter sogar bis in den Mai. Noch sind Zypressen nicht heimisch in Deutschland, aber sie sind auf dem Vormarsch. Ihr Pollen wurden lange Zeit unterschätzt: Eine Studie aus Italien besagt, dass 70% der Pollen-Patienten in Zentralitalien unter ihr leiden.

In unseren Vorgärten trifft man schon häufig den Olivenbaum an. Die neuen kälteresistenten Züchtungen der Bäume werden auch bei uns großflächig zum Einsatz kommen. Vor den Cafes sind sie ja auch ein schöner Schmuck, nur der Blütenstaub der Olivenbäume kann auch erhebliche Beschwerden für Allergiker auslösen.

Ein weiterer Baum, der vermehrt als Zukunftskandidat gehandelt wird, ist die Edel- oder Esskastanie. Pollenflug kommt bei diesen Kastanien nur selten vor, da ihre Pollen hauptsächlich durch Tiere und nicht vom Wind übertragen werden. Die Kastanien kommen aus dem Mittelmeerraum, und sind bisher in Deutschland wenig vertreten. Ihr Vorteil ist, sie kommen mit steigenden Temperaturen prima zurecht. Beliebt und wiederentdeckt wurden bei den Laubbäumen die Elsbeere und der Speierling. Welche Folgen das fürPollenallergiker hat, muss sich noch zeigen.

Wir können das Blatt drehen und wenden, wie wir wollen. In den nächsten 30 Jahren werden aufgrund des Klimawandels zahlreiche neue Pflanzen, Sträucher und Baumarten in Mitteleuropa auftreten, und mit ihnen viele neue Pollenarten.

Der BR berichtete: „An fünf Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden sechs Gastbaumarten auf ihre Tauglichkeit getestet: die Orientbuche (Fagus orientalis), die Silberlinde (Tilia tomentosa), die Bornmüllerstanne (Abies bornmuelleriana), die Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), die Libanonzeder (Cedrus libani) und der Riesenlebensbaum (Thuja plicata), der aus den Redwood-Wäldern Kaliforniens bekannt ist.

Als Referenzbaum wurde die heimische Stieleiche (Quercus robur) gepflanzt. Die beiden bayerischen Versuchsflächen sind bei Schmellendorf in Oberfranken und dem unterfränkischen Großostheim zu finden. Pro Art wurden je 867 Bäume angepflanzt„.

In einem weiteren Artikel wollen wir aufzeigen, wie sich Pollenallergiker schützen und helfen können. Wer von euch wissen will, wo und wann welche Pollen fliegen, kann sich auf Wetter-Online täglich darüber informieren. Bleibt gesund!

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