Emotionales Essen

Auswirkung auf die Gesundheit

Wenn unser Körper Energie benötigt, sendet er uns ein klares Zeichen: Hunger. Greifen wir infolgedessen zu Essen und führen unserem Organismus so Nährstoffe und Co. zu, sprechen wir von physischem Hunger. Bei vielen Menschen dient Essen allerdings nicht nur der reinen Nahrungsaufnahme, sondern hat auch eine emotionale Komponente. Greifen wir ohne wirklichen körperlichen Hunger zum Essen, spricht man von emotionalem Essen. In Deutschland sind Schätzungen zufolge rund 30% der Bevölkerung davon betroffen. Oft fehlt allerdings die Erkenntnis, dass es sich bei diesem Verhalten um ein Krankheitsbild handelt, das weitreichende Folgen für Körper und Seele haben kann.

Was ist emotionales Essen?

Emotionales Essen beschreibt den Konsum von Nahrungsmitteln als Reaktion auf bestimmte Emotionen wie beispielsweise Stress, Trauer, Langeweile oder Einsamkeit. Oft dient das Essen dabei auch als Belohnung oder Trost. Im Gegensatz zum Hungergefühl handelt es sich beim emotionalen Essverhalten, um eine eher spontane, oft unkontrollierte Handlung.

Gefühlsbedingter Hunger

  • tritt meist plötzlich auf
  • findet überwiegend im Kopf statt
  • führt zu achtloser Nahrungsaufnahme
  • führt häufig zu Schuldgefühlen nach dem Verzehr
  • verlangt nach vermeintlichem ‚Feel Good‘-Essen

Ein Teil des Problems ist das Verlangen nach diesem vermeintlichen ‚Feel Good‘-Essen. Bei emotionalem Essen greifen Menschen oft zu ungesunden und süßen oder salzigen Lebensmitteln wie Schokolade, Chips oder Pizza. Diese Nahrungsmittel lösen im Gehirn das Belohnungssystem aus und führen dadurch zu einem Glücksgefühl. Leider hält dieses Gefühl nur sehr kurz an.

Wie wirkt sich emotionales Essen auf die Gesundheit aus?

Emotionales Essen kann zu einem ungesunden Essverhalten führen und somit langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Menschen, die zu emotionalem Essen neigen, essen oft zu viel und unregelmäßig. Dies begünstigt Übergewicht bis hin zu Adipositas. Durch diese auftretende Gewichtszunahme steigt das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Exemplarisch lässt sich hier der Bluthochdruck anführen. Dabei ist der Druck in den Arterien chronisch erhöht und belastet somit das Herz und erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Emotionales Essen begünstigt diese kardiovaskuläre Erkrankung nicht nur indirekt durch Übergewicht, sondern auch direkt,  indem es den Körper in einen Stresszustand versetzt. Isst man, um negative Emotionen zu bewältigen, setzt der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol frei. Diese Hormone erhöhen den Blutdruck und können zu einer Verschlechterung der Bluthochdruck-Symptome führen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können durch emotionales Essen und die meist ungesunden Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Zucker und ungesunden Fetten gefördert werden. Diese können zu einer Insulinresistenz führen. Infolgedessen reagieren die Zellen nicht mehr auf das blutzuckerregulierende Hormon Insulin und der Blutzuckerspiegel bleibt dauerhaft erhöht. Dies hat häufig eine Schädigung der Nerven und Blutgefäße zur Folge und kann ebenfalls zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen. Auch Nieren, Augen und Nerven können geschädigt werden.

Darüber hinaus kann emotionales Essen auch psychische Auswirkungen haben. Es kann dazu führen, dass negative Gefühle wie Stress oder Trauer nur vorübergehend gelindert werden, langfristig jedoch verstärkt werden. So wird ein Teufelskreis in Gang gesetzt, da sich die Personen danach meist schuldig fühlen, was häufig zu einer erneuten Kompensationshandlung führt. Das Übergehen von emotionalem Essen zu einer Essstörung ist daher keine Seltenheit.

Was kann man gegen emotionales Essen tun?

Um die zahlreichen negativen Folgen emotionalen Essens zu reduzieren, ist es wichtig, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Emotionales Essen sollte nie als Strategie dienen, das eigentliche Problem und die Auslöser für negative Emotionen zu verarbeiten. Dann gilt es im ersten Schritt, zu identifizieren, warum man wann zu bestimmten Nahrungsmitteln greift und welche Emotionen damit verbunden sind. Oft stecken hinter dem Verlangen nach Süßigkeiten oder Chips unbewusste Gefühle wie Stress oder Langeweile. Wer sich dieser Zusammenhänge bewusst wird, kann gezielt gegensteuern und alternative Handlungsmöglichkeiten suchen. Genau da setzt Melia Health an – eine App-basierte Gesundheitsanwendung, die Menschen bei der Überwindung von emotionalem Essen hilft und ihre geistige und körperliche Gesundheit verbessert. Melia Health basiert auf einem ganzheitlichen und wissenschaftlich fundierten Konzept, das emotionales Essverhalten verhaltenstherapeutisch angeht. Dabei stärken Wissenseinheiten und praxisnahe Übungen die Belastbarkeit in Stresssituationen, ein digitales Tagebuch schafft die Grundlage, um Auslöser und Muster zu erkennen. Diese werden in einer Auswertungs-Sektion aufbereitet und zeigen den ganz persönlichen Zusammenhang zwischen Auslösern und der Reaktion in Form von emotionalem Essen. Im Falle akuter Heißhunger-Attacken werden konkrete, alternative Bewältigungsmechanismen an die Hand gegeben.

Solche digitalen Unterstützer können helfen, die eigenen Auslöser und Muster regelmäßig zu tracken und zu erkennen. Anschließend können diese gezielt angegangen und die für sich selbst passendste Bewältigungsstrategie herausgefunden werden. Wurde beispielsweise Stress als Auslöser identifiziert, können Entspannungsübungen wie Meditation oder Yoga im Alltag helfen. Ist Langeweile der Auslöser für emotionales Essen können neue Hobbys oder das bewusste Treffen mit Freunden eine bessere Bewältigungsstrategie sein. Allgemein steigern das bewusste Auseinandersetzen mit gesunder Ernährung und einem aktiven Lebensstil das Wohlbefinden, reduzieren Risikofaktoren und steigern die Chance, diesen Teufelskreis endgültig zu durchbrechen. Gelingt dies nicht alleine, besteht eine weitere Möglichkeit darin, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Eine Ernährungsberatung oder Psychotherapie kann dabei helfen, die Gründe für emotionales Essen zu erkennen und alternative Strategien zu entwickeln, mit den Herausforderungen des emotionalen Essverhaltens umzugehen.

Grundsätzlich gilt: Aus gewohnten Handlungsmustern auszubrechen braucht Zeit. Daher sollten sich Betroffene nicht unter Druck setzen, sondern sich Zeit geben.

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