Erkältungs-Hochsaison

Was schützt vor der Grippewelle?

Der kalendarische Herbst hat begonnen. Jedes Jahr das gleiche Leid. Kaum hat sich der Sommer verabschiedet geht es wieder los: Das Wetter wird kälter, es wird nass und die Erkältungsviren feiern Hochsaison.

Das hat natürlich seine Gründe. Wir benutzen nun die öffentlichen Verkehrsmittel öfter als im Sommer, in dem viele mit dem Rad zur Arbeit fahren. Wir halten uns auch vermehrt in geschlossenen Räumen mit zahlreichen Menschen auf. Und weil es kälter wird, schalten wir die Heizung an. Doch trockene Heizungsluft tut uns nicht gut, da sie unsere Schleimhäute austrocknet und die Durchblutung der Schleimhäute herabsetzt. Leider ist das fatal, da nur eine intakte Schleimhaut der Atemwege einen sicheren Schutzwall gegenüber Krankheitserregern wie Erkältungsviren hat.

Das ist ein nicht zu unterschätzender Grund, warum in der kalten Jahreszeit die Ansteckungsgefahr deutlich ansteigt. Wir müssen unser Immunsystem aufrüsten und gezielt im Kampf gegen Viren und andere Krankheitserreger unterstützen.

Um seine Abwehrkräfte zu stärken, helfen eine vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Sport ist natürlich immer gut. Nur besteht hier das Risiko einer erhöhten Ansteckungsgefahr, da man sich in Sportstudios oft mit vielen Menschen in einem Raum aufhält. Halsschmerzen sind ein typischer Erkältungsbeginn und kommen oft mit Schnupfen einher. Erkältungsviren und Bakterien haben leichtes Spiel, um in den Mund und Rachenraum einzudringen. Erst läuft die Nase, dann ist sie verstopft, das Atmen fällt schwer, an einen erholsamen Schlaf in der Nacht ist nicht zu denken, da ein freies Durchatmen kaum noch möglich ist.

Vorwürfe sollte man sich nicht machen, denn eine Erkrankung lässt sich auch mit bester Prävention nicht immer verhindern. Eine Studie hat gezeigt, dass rund 71% der Deutschen 1-2 Mal jährlich an einer Erkältung leiden. Im Übrigen löst nicht die Kälte die Erkrankung aus, sondern ausschließlich die Erkältungsviren, die die Schleimhäute infizieren, wenn unser Immunsystem von der Kälte schon geschwächt ist. Ohne Erkältung und Grippe durch den Winter zu kommen, ist fast nicht möglich.

Nun ist es so, dass es 200 verschiedene Erkältungsviren gibt und anders als bei einer Grippe gibt es diesbezüglich keine Impfung. Leider wird eine Erkältung oft mit einer Grippe verwechselt. Linderung versprechen Mittel der Naturmedizin, der modernen Medizin, und ganz beliebt sind auch Omas Hausmittel.

Eine Studie der Online-Apotheke Juvalis, an der ca. 4.000 Frauen und Männer aller Altersgruppen teilgenommen haben, ergab folgendes: 56 Prozent setzen auf herkömmliche Medikamente, 40 Prozent auf pflanzliche Mittel und 30 Prozent auf Homöopathie. Sehr beliebt sind auch Erkältungstees und andere Hausmittel, die von 49 bzw. 48 Prozent der Befragten genutzt werden.

Statt zum Arzt lieber gleich in die Apotheke?

Sich selbst zu verarzten liegt voll im Trend. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens IMS Health ist der Umsatz mit freiverkäuflichen Medikamenten in der Apotheke um 4,5 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen. Tatsächlich suchen 57 Prozent der Menschen mit Schnupfen oder anderen Wehwehchen lieber eine Apotheke auf anstatt den Arzt (42 Prozent), so besagt es die Markt-Media-Studie VuMA:

Männer und Frauen gleichermaßen – das hätte man auch nicht vermutet. 54 Millionen Menschen kaufen ihre Medikamente in der stationären Apotheke, und sieben Millionen bestellen online. Ob die Selbstmedikation immer der richtige Weg ist, darf aber bezweifelt werden.

Und noch ein paar interessante Zahlen. Das Interesse an Gesundheitsthemen ist bei Frauen mit 52 Prozent sehr hoch, wohingegen Männer sich nur mit 38 Prozent dafür interessieren. Und wen wundert es, gerade die über 60-Jährigen beschäftigen sich deutlich mehr mit ihrer Gesundheit als die jüngeren.

Wie kommt man ohne Erkältung und Grippe durch den Herbst und Winter?

Auch im Herbst sollte man, wenn möglich Sonne tanken, da sich dadurch das wichtige Vitamin D bildet. Da im Fisch besonders viel von diesem Vitamin steckt, zum Beispiel im Lachs oder Sardinen, sollte der Speiseplan im Herbst zahlreiche Fischgerichte beinhalten.

Äpfel, Kürbisse, Möhren und Kohl, möglichst aus heimischem Anbau, sind genau das Richtige, um im Herbst gesund zu bleiben. Es kommt auf eine ausgewogene Ernährung an, denn 70 Prozent unserer Immunzellen sammeln sich im Darm. Also, esst reichlich Gemüse und Obst! Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Nüsse sollten auch nicht fehlen.

Über Obst und Gemüse die richtigen Vitamine zu sich nehmen, und das Immunsystem stärken.

Mit diesen Vitaminen können Sie Erkältungsfallen vermeiden: Vitamin C fängt die freien Radikalen ein. Vitamin A, enthalten in Karotten, Spinat, Tomaten und Paprika, hält die Oberflächen der Schleimhäute feucht und verstärkt dadurch ihre Abwehrleistung, die wir im Herbst und Winter brauchen.

Vitamin E, enthalten in Mandeln, Haselnüssen sowie in Erdnussöl, Sonnenblumenöl und Olivenöl, schützt vor freien Radikalen und fördert das Heranwachsen und Reifen der Abwehrzellen. Der Körper kann Vitamin E nicht selber herstellen, es muss über die Nahrung aufgenommen werden.

Vitamin B6, enthalten in Makrele, Hering und Forelle, aktiviert die Abwehrzellen und stimuliert die Produktion von Botenstoffen im Immunsystem.

Sanddorn, die Vitaminbombe aus Nepal

Hippohae rhamnoides, Sanddorn, bedeutet „glänzendes Pferd, kreuzdornartig“. Die Sanddorn-Beere ist über Nepal, Russland, Kanada und die Mongolei nach Europa gekommen. In Deutschland wird der Sanddorn-Strauch an der Nord- und Ostsee angebaut, wo er gerne wächst, und wo er Sandbeere genannt wird, andere sprechen von der Zitrone des Nordens.

Dabei ist Sanddorn erst seit den 90er Jahren in West-Deutschland bekannt, in der DDR und anderen osteuropäischen Staaten war man da schneller, hier wurde der Strauch schon in den fünfziger Jahren angebaut, mangels Alternativen zu Zitrusfrüchten, die man sich dort nicht leisten konnte. Hier sieht man mal wieder, Not macht erfinderisch.

Die Powerbeere aus Nepal ist nicht nur besonders reich an Vitamin C, sondern ein regelrechter Alleskönner. So liefert die Beere auch Vitamin E, und die wichtigen Vitamine der B Gruppe, B1, B2, und B6. Keine Zitrusfrucht kann mit der Sanddornbeere mithalten, die Beeren haben zehnmal mehr Vitamin C als Zitronen, und sind ein regelrechtes Power-Paket.

Zudem hat die Frucht noch eine Besonderheit: Sie gehört zu den wenigen Lebensmitteln, die auch noch Vitamin B12 enthalten. Aber das ist noch nicht alles, die Beere des Sanddorn-Strauches enthält auch noch Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Mangan, das Provitamin A, Beta-Carotin, Aminosäuren und ätherische Öle.

Sanddorn enthält zudem auch Omega-3-Fettsäuren, von denen man heutzutage weiß, wie wichtig diese für unsere Gesundheit sind. Anmerkung: Besonders viel Vitamin B12 befindet sich auch noch in Austern, Heringen und Forellen.

Das Ölweidengewächs beugt Erkältungen vor

Fazit: Die Sanddornbeeren haben somit eine große Wirkung auf die Abwehrkräfte, die wir jetzt im Herbst und Winter brauchen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Sanddorn als einen der wertvollsten Vitamin-C-Lieferanten. Sanddorn stärkt ihre Immunabwehr und macht sie auch leistungsfähiger. Zur natürlichen Bekämpfung von Infekten empfehlen wir eine Tagesmenge von 3 Esslöffeln. Der Sanddorn-Saft kann auch in Smoothies, Müsli oder Joghurt hinzugefügt werden.

Und was ist mit Sanddorntee? MitTee aus getrockneten Sanddornbeeren? Fachleute für Naturheilmittel raten laut dem Vitalinstitut zu etwa 4 Tassen Sanddorntee am Tag, um einen gesundheitlichen Effekt zu erzielen. Sanddorn hat sich als Hausmittel gegen Erkältung und Fieber mehr als bewährt, die Gesamtheit all seiner Wirkstoffe ist für uns ein Segen.

Bewegung, Schlaf und Ruhe

Die innere Ruhe und das Wohlbefinden sind auch ein wichtiger Faktor, um gut über die nasse Jahreszeit zu kommen. Regelmäßiger Sport und ausreichender Schlaf gehören unbedingt dazu. Entspannungsmethoden, Yoga-Übungen, Tai-Chi- oder Qigong-Übungen helfen.

Ausdauersportarten wie Laufen oder Schwimmen oder mehrmals in der Woche joggen, unterstützen ebenfalls ihre Gesundheit, und sie werden seltener krank, da die Killerzellen aktiviert werden und so ihr Immunsystem intakt bleibt. Und sollte es sie doch erwischen, helfen altbewährte Hausmittel wie Wadenwickel, Salbeitee und nicht zu vergessen, eine Hühnersuppe wie Oma sie gemacht hat.

Und zum Schluss, die Leseratten freuen sich auf den Herbst und jubeln, hurra der Herbst ist da, und mit ihm die schönste Zeit zum Lesen. Eine heiße Tasse Tee, eine gemütliche Decke und ab auf’s Sofa – natürlich darf das Buch dabei nicht fehlen in der regnerischen Jahreszeit. Den perfekten Schmöker müssen sie nur noch finden.

In diesem Sinn, kommen sie gut durch den Herbst!

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