Fitnesstrends und Trendsportarten

Neue Herausforderungen

Einfach nur Wandern, Joggen, Schwimmen, Bergsteigen, Aerobic, Basketball, Beachvolleyball oder auch Nordic Walking und Radsport reichen einigen wohl nicht aus. Viele suchen nach immer neuen Herausforderungen. Und weil das so ist, kommen jedes Jahr neue Trendsportarten und Fitnesstrends auf den Markt. Wir wollen uns einmal anschauen, was gerade hipp ist.

Laufen in der freien Natur

Joggen war gestern, jetzt ist Trailrunning angesagt. „Trailrunning“ nennt man das Laufen im Gelände, über Stock und Stein oder den Berg hinauf und hinunter, jenseits von befestigten Wegen. „Gelände statt Straße“ lautet das Motto. Trailrunning ist der Trendsport für den Sommer. Wörtlich übersetzt bedeutet Trail so viel wie Spur oder Pfad, und Pfade findet man ja überall. Hauptsache, man verlässt dabei die asphaltierten Straßen.

Die Faustregel für Anfänger lautet: Nicht zu viel vornehmen, sondern erst mal nur kleine Trainingsumfänge einplanen. Einsteiger sollten möglichst nur zwei bis dreimal die Woche laufen, und auch nicht mehr als fünf Kilometer.

Aerial Yoga ist ein angesagter Trend 2022

Prinzipiell für jeden geeignet ist Aerial Yoga ein Ganzkörpertraining, das Kraft, Balance und Beweglichkeit fördert. Sämtliche Muskelgruppen werden aktiviert und gedehnt. Aerial Yoga, auch als Antigravity Yoga oder Luftyoga bekannt, ist eine hybride Yogamethode, die 2006von der Tänzerin und Akrobatin Michelle Dortignac entwickelt wurde und traditionelle Yoga-Haltungen, Pilates und Tanz mit einem Tuch kombiniert.

Geübt wird in einem von der Decke hängenden Tuch, einem speziellen Aerial Yoga Tuch, das die Hüften bei Vorwärtsbeugen und Rückbeugen stützt. Schwierige Yoga-Haltungen gelingen leichter, da man das Gewicht an das Tuch abgibt. So werden die Gelenke, aber auch Rücken und Wirbelsäule geschont. Die schaukelnde Bewegung des Tuches wie bei einer Hängematte trägt dazu bei, das Aerial-Workout abwechslungsreicher zu gestalten. Aerial Yoga wird als förderlich für die emotionale, psychologische und spirituelle Gesundheit beworben.  Gute Alternativen, und ebenfalls total angesagt, sind aktuell aber auch Yin Yoga, ein ruhiger und meditativer Yogastil, oder Faszien-Yoga, das sich speziell den Faszien widmet, also dem Teil des Bindegewebes, das die Muskeln und Bänder umgibt.

SUP-Yoga, ein Trend aus Amerika

Dieser Trend entstand in Amerika bereits 2013 und hat nun auch uns erreicht. SUP-Yoga wird auf einem Stand-Up-Paddle-Board oder auch auf einem normalen Surfbrett auf ruhigem Wasser wie zum Beispiel auf einem See ausgeübt.

Eine der Pionierinnen des Paddleboard Yoga, Rachel Bråthén, lebt und unterrichtet Yoga auf der Insel Aruba im Karibischen Meer. Anfänger können diesen Yoga-Hybrid am Strand oder in einem Schwimmbad praktizieren, um die Kraft und Flexibilität zu erlangen, um das notwendige Gleichgewicht zu halten. Da die Kernmuskeln ständig daran arbeiteten, den Körper auf dem Brett im Gleichgewicht zu halten, ist es auch „eine Übung zur mentalen Konzentration“. Einfach mal ausprobieren.

Das Bodyweight Training

Beim Bodyweight Training wird völlig auf Hilfsmittel wie Gewichte und Fitnessgeräte verzichtet. Wie der Name schon sagt, trainiert man mit dem eigenen Körpergewicht. Eigengewichtübungen kennt man aus dem klassischen Fitness- und Krafttrainings. Dazu gehören: Klimmzüge, Handstand, Sit-ups, Planks Liegestützen, Kniebeugen und Dips.

Der Vorteil: Da man zur Durchführung der Übungen nur den eigenen Körper braucht, kann man Eigengewichtübungen praktisch jederzeit und überall durchführen – und das kostenlos. Was viele gar nicht wissen: Bodyweight Training eignet sich auch hervorragend zum Aufbau von Muskeln. Die Übungen beanspruchen immer viele Muskelpartien und beinhalten ganze Bewegungsabläufe – so wird der Körper hervorragend trainiert.

Hobby Horsing: Ein Trendsport aus Finnland

Beim Hobby Horsing reiten die Sportler keine echten Pferde, sondern Steckenpferde. Mit einem – oftmals selbstgebastelten – Steckenpferd stellen die „Reiter“ Disziplinen aus dem Pferdesport, z. B. Dressur- oder Springreiten, nach. Vor allem für Kinder ist das Hobby Horsing ein riesiger Spaß. Das Steckenpferd-Reiten bringt Kinder in Bewegung und weckt gleichzeitig ihre Begeisterung für Pferde.

Die FN (Reiterliche Vereinigung) und ihre Initiative „Kleine Kinder – kleine Ponys“ verfolgt seit 2012 das Ziel, Kindern schon möglichst früh einen Zugang zum Pferd oder besser zum Pony zu ermöglichen. Dabei unterstützt die Arbeitsgemeinschaft auch das Thema Hobby Horsing, denn mit dem Steckenpferd-Reiten kann das Pferd jedem Kind, unabhängig von Herkunft, Lebensstandard, Nationalität oder Behinderung nähergebracht werden. Passend dazu ist auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft im FNverlag das Ringbuch „Hobby Horsing – Mein Steckenpferd“ erschienen, das zahlreiche Informationen und Ideen zum Thema enthält. Vor allem Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren absolvieren die Disziplinen Dressur, Springen und Geländereiten.

Dogscooting: Sport mit Hund

Darauf freuen sich vor allem unsere Vierbeiner ganz besonders: Mit Herrchen oder Frauchen Sport treiben ist eine feine Sache. Dogscooting fällt in die Kategorie Zughundesport. Ein oder mehrere Hunde werden vor ein Gefährt gespannt und los geht’s! Allerdings ziehen die Tiere keinen Schlitten, sondern einen Tretroller. Dogscooting erfreut sich bei Mensch und Tier wachsender Beliebtheit.

Grundsätzlich kann das Dogscooting mit jedem lauffreudigen Hund ausgeübt werden. Aber Vorsicht, ein Hund kann nur ca. das 4-Fache seines eigenen Körpergewichts ziehen. Ausnahme: Einige nordische Hunderassen schaffen bis zum 9-Fachen des eigenen Körpergewichts. Also kleine Rassen, wie zum Beispiel ein Mops oder Dackel, sind denkbar ungeeignet. Mindestens 25 Kilogramm sollte der Hund auf die Waage bringen, dann kann er mühelos einen Menschen ziehen, der 80 Kilogramm wiegt.

Als Zughunde eignen sich Rottweiler, Schäferhunde, Golden Retriever, Labradore, Bernhardiner, Leonberger, Doggen, Dobermänner, Neufundländer, Leonberger. Noch ein Tipp für Anfänger: Am besten erlernt man diesen Sport in einer Gruppe oder in einem Kurs – so kann sich euer Hund das richtige Verhalten bei den anderen Hunden abschauen.

Airboarding statt Snowboarding

Airboarding ist eine Schweizer Schneesport-Erfindung und eine der actionreichsten Winter-Funsportarten, die es zurzeit gibt. Wie beim Bodyboarding auf dem Wasser liegt man bäuchlings auf dem Bord, nur stürzt man sich hier kopfüber den verschneiten Hang hinunter. Ausgedacht hat sich das Airboard, das an eine kleine Luftmatratze erinnert, Joe Steiner, CEO des Schweizer Outdoor-Herstellers Fun-Care AG.

Bereits vor 20 Jahren erfunden ist dieser Wintertrendsport im Event-Tourismus wieder groß angesagt. Ganz ungefährlich ist Airboarding allerdings nicht: Mit dem Luftkissen-Schlitten werden Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreicht. Daher darf dieser Sport nur auf dafür vorgesehene Strecken ausgeübt werden, zudem seien Helme und Protektoren zu tragen und das richtige Fahren müsse im Vorfeld gelernt werden.

Das hat seinen Grund. Das Lenken ist nur durch die Verlagerung des eigenen Körpergewichts möglich, durch die hohe Geschwindigkeit kann es leicht zu Unfällen kommen. Bremsen könnt ihr nur mit euren Füßen. Anfänger sollten sich nicht auf die waghalsigsten Strecken begeben.

Wir wünschen euch viel Spaß mit diesen Trendsportarten 2022.

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