Neujahrsvorsätze
Am Jahresanfang finden wir in allen möglichen Medien Tipps und Tricks, wie wir unsere Neujahrsvorsätze umsetzen können. Man könnte sagen, das sind dann die üblichen „running gags“. Warum es oft bei den „guten Vorsätzen“ bleibt, erklären wir hier.
Beliebte Neujahrsvorsätze
Nach einer Forsa-Umfrage nimmt sich mehr als die Hälfte der Deutschen (58 Prozent) für das Jahr 2022 vor, mehr Sport zu treiben. Ebenfalls 58 Prozent planen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. 44 Prozent wünschen sich mehr Freizeit, 40 Prozent wollen gesünder essen.
37 Prozent haben sich zum Ziel gesetzt, abzunehmen. 16 Prozent wollen im neuen Jahr weniger Alkohol trinken und 10 Prozent haben vor, mit dem Rauchen aufzuhören. Wir sind der Meinung, das sind verdammt große Sprünge, die die Befragten sich da vornehmen.
Eine von der Magazin-App Readly in Auftrag gegebene YouGov-Studie kommt teilweise zu anderen Ergebnissen. Interessanterweise spielen der Studie zufolge die alljährlichen Neujahrsvorsätze in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Während sie in Italien sehr beliebt sind und mehr als jeder Zweite (55 Prozent) sich fest etwas vornimmt, sind es in Deutschland nur insgesamt 16 Prozent.
Von diesen haben jedoch überdurchschnittlich viele jüngere Deutsche zwischen 18-29 (24 Prozent) und 30-39 (27 Prozent) gern ein Ziel vor Augen, wenn sie das neue Jahr begrüßen. Im gerade begonnenen Jahr wollen 32 Prozent der Deutschen gesünder essen, mehr trainieren (23 Prozent), mehr Zeit mit der Familie verbringen (22 Prozent) oder auch mehr schlafen (23 Prozent).
Ebenfalls auf der Liste: mehr reisen (20 Prozent), wöchentlich neue Lebensmittel ausprobieren (13 Prozent) oder einmal pro Woche etwas mit anderen unternehmen (10 Prozent) und beim Lesen mehr auf vielfältige Inhalte setzen (11 Prozent).
Mehr zu lesen, sehen 20 Prozent der Deutschen auch als wichtige Möglichkeit an, sich um ihre mentale Gesundheit zu kümmern. Für durchschnittlich 45 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer ist das Lesen eine bewusste Entscheidung, um Stress abzubauen und die seelische Gesundheit zu schützen.
„Mental Health ist eine wesentliche Voraussetzung für ein erfülltes Leben. Dass jeder Fünfte (20 Prozent) in Deutschland mehr lesen möchte, um sich seelisch zu stärken und für das Vertiefen der Inhalte öfter zu Tageszeitungen (39 Prozent) und Magazinen (28 Prozent) greifen will, freut uns besonders“, sagt Marie-Sophie von Bibra, Head of Growth & Global Growth Operations bei Readly.
Bei der Umsetzung der Neujahrsvorsätze scheitern viele
23 Prozent derjenigen, die Neujahrsvorsätze für 2021 gefasst hatten, haben sich nach eigenen Angaben daran gehalten. Zwei Drittel (66 Prozent) ist dies immerhin teilweise gelungen. Nur 11 Prozent haben es nicht geschafft, die eigenen Pläne in die Tat umzusetzen, wie Forsa ermittelt.
Männer gaben häufiger als Frauen an, dass sie sich an ihre guten Vorsätze für 2021 gehalten haben. Für die Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL wurden zwischen dem 21. und 22. Dezember 2021 1006 Menschen befragt. Leider haben spätestens am Neujahrsmorgen viele die guten Vorsätze schon wieder vergessen sind. Denn Umfragen haben ergeben, dass die guten Vorsätze bei 15 Prozent nicht länger als eine Woche halten, und bei weiteren zwölf Prozent sind sie nach zwei Wochen schon vergessen. Eine Studie der Universität von Scranton malt ein noch düsteres Bild: Danach scheitern ganze 92 Prozent aller Vorsätze.
Ziele setzen, die realistisch sind
Warum scheitern die guten Vorsätze bei vielen? Es könnte daran liegen, dass man sich zu viel vornimmt und die gesetzten Ziele einfach unrealistisch sind. Wer sich zu viel vornimmt, scheitert eher. Zudem sollte man seine Vorsätze nicht aus einer Laune heraus treffen.
„Jetzt wird alles anders“, bleibt oft nur ein frommer Wunsch, und es hat wenig Sinn, sich jedes Jahr die gleichen Ziele zu stecken, die man dann doch nicht umsetzt. Vielleicht sollte man sich etwas vornehmen, was man auch erreichen kann, ohne sich dafür zu verbiegen, denn wer Neujahrsvorsätze einhalten will, muss an sich und den Erfolg glauben. Dinge nur mal so auszuprobieren, ist keine gute Idee, denn laut Studien um Phillippa Lally vom University College in London dauert es mindestens zwei Monate, bis wir eine neue Gewohnheit etabliert haben.
Welche Ziele sollte man sich setzen?
Am besten, man setzt sich leicht erreichbare Ziele. Wie wäre es zum Beispiel ab und zu mit einer guten Tat? Tut der Umwelt etwas Gutes und pflanzt einen Baum oder alternativ eine bienenfreundliche Pflanze, oder sammelt achtlos am Wegesrand weggeworfenen Müll ein.
Tue deinen Mitmenschen etwas Gutes, mach jemandem ein Kompliment oder auch zwei. Verschenke dein Flaschenpfand an einen Flaschensammler oder spendiere einem Obdachlosen einen Tee/ Kaffee oder etwas zu essen. Bringe deinen Kollegen und Kolleginnen etwas Süßes oder eine Schale Obst mit ins Büro. Führe regelmäßig einen Hund aus dem Tierheim aus, die haben es verdient, und du machst damit nicht nur dem Tier, sondern auch dir selbst eine Freude.
Feedback geben, statt Kritik zu üben. Unterstützt jemanden aus der Familie, der gerade viel zu tun hat. Einfach mal so. Meldet euch bei alten Freunden oder spielt regelmäßig mit den Nichten und Neffen, und sei es nur einmal im Monat.
Weniger verschwenderisch leben und weniger shoppen. Senkt die monatlichen Ausgaben um 10 Prozent oder sucht euch ein neues Hobby. Pflegt den Kontakt zu euren Freunden und verbringt weniger Zeit mit dem Handy und auf Social Media. Lasst Ärger nicht zu nah an euch heran, der schlägt nur auf den Magen.
Legt einen festen Wochentag fest, um mit der besten Freundin oder dem besten Freund zu telefonieren. Oder wie wäre es, wenn ihr im neuen Jahr mal etwas in der Wohnung oder im Haus verändert? Ein farbiger Anstrich oder ein neues Möbelstück heben die Laune! Euch fällt bestimmt noch eine Menge ein, wie ihr euch und anderen eine Freude machen könnt.
Wir sind der Meinung, dass man diese guten Vorsätze ohne große Mühe umsetzen kann. Wir wünschen euch allen ein gesundes, glückliches und frohes neue Jahr.
