Saunieren ist gesund

Was gilt es dabei zu beachten?

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und damit auch die Hochsaison für Erkältungen, Schnupfen, Influenza- und Corona-Viren. Zwei Jahre lang gehörten strenge Hygienevorschriften ebenso zum Alltag wie das Tragen von Masken, Desinfektion und Abstandhalten.

Nach zwei Jahren Pandemie kann man nun wieder richtig saunieren. Allerding haben Saunabetreiber wegen der hohen Energiekosten bereits angekündigt, ihre Preise zu erhöhen. Selbst die Finnen sollen aufgrund der Energiekrise nur noch einmal die Woche saunieren. Da fragt sich so manch einer, ob Saunieren bald zum Luxus wird.

Bereits zum neunten Mal wurde in ganz Deutschland der Tag der Sauna gefeiert. Das Motto in diesem Jahr lautete: „SAUNA. Ein gesundes Vergnügen.“ Damit sollen die positiven gesundheitlichen Aspekte des Saunabadens auf Körper und Psyche in den Mittelpunkt gestellt werden. Der Tag der Sauna – jedes Jahr am 24. September – ist eine gemeinsame Aktion des Deutschen Sauna-Bundes und vieler Saunabetriebe.

Mit dem Tag der Sauna hat der Deutsche Sauna-Bund im Jahr 2014 einen bundesweiten Aktionstag für das öffentliche Saunieren ins Leben gerufen, der bei Saunabetreibern und Saunagästen sowie den Medien immer mehr Zuspruch findet. „Wir machen mit!“, lautet daher das Motto zum Start der Saunahochsaison im Herbst.

Motto des Jahres: „Medical Wellness“. Mit der diesjährigen repräsentativen Umfrage unter Saunagängern wollte der Verband herausfinden, welche Aspekte des Saunabadens am meisten Freude bereiten.

Das Ergebnis zeigt, dass dabei das Abschalten und Erholen vom Alltag (52 %) auf dem ersten Platz der deutschen Saunagäste steht. Der Wechsel von heißen und kalten Reizen (18 %) nimmt den zweiten Platz der Befragten ein. Den dritten Platz der Nennungen teilen sich das Gefühl des unbekleideten Saunabadens sowie die Teilnahme an erlebnisorientierten Show-/Event-Aufgüssen.

Der wohl bekannteste Effekt des Saunabadens ist die Abhärtung. Das Wechselspiel der Wärme- und Kältereize verbessert die Durchblutungsregulation von Haut und Schleimhäuten und stärkt das Herzkreislaufsystem.

Ein weiterer positiver Effekt: Zwar kann man Cellulite nicht wegschwitzen, dennoch können durch die intensive Durchblutung das Bindegewebe gestärkt und, gerade durch die anschließende Abkühlung, die Haut gestrafft werden. Auch werden über den Schweiß Giftstoffe ausgespült, die Wassereinlagerungen verursachen können.

Sauna hilft auch gegen Stress – sowohl Körper als auch Seele profitieren von der Erholung, die die Sauna bietet. So liefern Studien Hinweise, dass richtiges Saunieren zu einer vermehrten Ausschüttung der Glückshormone Endorphin und Serotonin führt. Damit, so die Studien, trägt regelmäßiges Saunieren zur Verbesserung der Grundstimmung bei und kann sogar einen Beitrag zur Behandlung von Depressionen leisten.

Richtig saunieren

Um einen positiven Effekt zu erzielen, werden einmal pro Woche bis zu drei Saunagänge empfohlen. Für gesunde Menschen spricht auch nichts dagegen, sogar täglich einen Saunagang zu machen. Allerdings gilt es zu beachten, dass man bei mehrmaligen Saunabesuchen in der Woche die Anzahl der Saunagänge pro Tag reduzieren sollte. Nach dem letzten Saunagang sollte man ausreichend trinken, am besten Wasser, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Übrigens: Mit leerem Magen sollte nicht sauniert werden. Besser vor einem Saunabesuch etwas essen, damit der Körper gekräftigt ist. Nach den Saunagängen empfiehlt es sich, nur leichte Kost wie Salate, Suppen oder Früchte zu sich zu nehmen.

Keinesfalls in die Sauna sollte man bei Fieber, Infekten, akuten Rheumaschüben, entzündlichen Hauterkrankungen, offenen Wunden oder nicht einstellbaren Herzrhythmusstörungen. Allerdings können nach einem Herzinfarkt, in Absprache mit dem Kardiologen, Saunagänge zur Vermeidung eines weiteren Infarkts eingesetzt werden.

Es ist im Übrigen ein Mythos, dass man mit Saunagängen abnehmen kann. Ein Saunagang verbraucht ca. 20 kcal (zum Vergleich: eine Tafel Schokolade hat mind. 500 kcal). Abnehmen kann man nur mit Sport, Bewegung und gesunder Ernährung.

Saunieren vor dem Sport ist nicht zu empfehlen. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass der Saunagang vor dem Training kontraproduktiv ist. Denn der enorme Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen in der Sauna wirkt sich negativ auf die Funktionalität der Muskeln aus und man ist dadurch weniger leistungsfähig.

Viele Saunagänger machen immer wieder den Fehler, sich unmittelbar nach Verlassen der heißen Kabine unter eine kalte Dusche zu stellen. Schonender für den Kreislauf ist es, zunächst für ein paar Minuten ein kühles Luftbad zu nehmen.

Unsere Empfehlung lautet: Vor dem ersten Saunagang viel trinken, keine schweren Mahlzeiten zu sich nehmen und – nicht zu vergessen – unbedingt duschen. Zudem sollte man in körperlich guter Verfassung sein. Bei eventuellen Unklarheiten ist im Vorfeld ärztliche Abklärung erforderlich.

Zu den wichtigsten Saunaformen zählen die Finnische Sauna, die Erdsauna, die Rauchsauna, die Infrarotsauna, das Hamam, das Tepidarium, das Caldarium, das Irische Wärmebad, die Banja und die Biosauna.

Die bei uns bekannteste dürfte die Finnische Sauna sein. Die Finnische Sauna gilt als traditionellste Form der Sauna und kommt vielen Menschen als Erstes in den Sinn, wenn es um das Thema Saunieren geht. Gleichzeitig handelt es sich hierbei mit Temperaturen von etwa 90 bis 100 Grad Celsius um die heißeste aller Saunaarten.

Die Aufenthaltsdauer sollte bei acht bis maximal 15 Minuten pro Saunagang liegen. Weil Wasser Wärme sehr viel besser transportieren kann als Luft, können Menschen, zumindest die meisten, 90 Grad in der Sauna gut ertragen, während 90 Grad heißes Wasser extrem schmerzhaft wäre.

Saunieren für Hitzeempfindliche

Bei einer Biosauna handelt es sich um eine schonende Variante der finnischen Sauna. Hierbei wird eine vergleichsweise geringere Raumtemperatur von ungefähr 55 Grad Celsius mit einem Kombisaunaofen erzeugt. Dafür ist die Luftfeuchtigkeit im Gegensatz zu anderen Sauna-Arten höher, sie liegt bei circa 40 bis 55 Prozent. Wichtig für Sauna-Novizen ist eine milde Temperierung wie in der Heu-Sauna. Dort sollte man sich nah an den Eingang und auf die unteren Stufen setzen, um gegebenenfalls schnell zurück an die frische Luft zu gelangen.

Übrigens: Handtücher und Co. gelten in den meisten Saunen als unhygienisch. Handtücher sind deshalb – außer als Unterlage – nicht erlaubt. Die Poren müssen sich während eines Saunagangs öffnen können. Ist der Körper mit einem Handtuch bedeckt, kann dies nicht erfolgen.

Römische, Irische und Türkische Dampfbäder

Zum Abschluss empfiehlt sich ein Besuch des Dampfbads, um die Schleimhäute und Atemwege zu reinigen bzw. zu befeuchten. Der Unterschied zwischen Dampfbad und Sauna ist leicht erklärt: Die Sauna ist heißer, das Dampfbad dagegen feuchter. Beim Dampfbad entspannen verkrampfte Muskeln, die Nerven werden beruhigt. Bei rheumatischen Beschwerden und Erkältungen wirkt sich der Besuch besonders wohltuend und entspannend aus. Deshalb ist ein Dampfbad auch ideal gegen Erkältungen. Ein Badegang sollte 10 bis 15, maximal 20 Minuten dauern.

Das Römische Dampfbad gilt als das beliebteste Dampfbad seiner Art, weil man hier nur auf etwa 45 bis 48 Grad aufheizt. Im Dampfbad herrschen milde Temperaturen mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit, was zum Schwitzen anregt.

Auch im Irischen Dampfbad schwitzen Saunagänger bei relativ geringen Temperaturen von etwa 50 Grad. Ein irisches Dampfbad ist ein Wärmebad, das aus mehreren feuchtwarmen Räumen besteht. Diese Form des Wärmebads existiert seit etwa 150 Jahren und wurde ursprünglich in Irland praktiziert. Eine Sitzung im Irischen Dampfbad dauert mehrere Stunden, man sollt also reichlich Zeit mitbringen.

Das Hamam, auch als türkische Sauna bekannt, ist die Badekultur schlechthin im arabischen Raum. Das Hamam gilt als einer der bekanntesten Saunatypen weltweit. Ursprünglich aus der Türkei stammend, hat sich der Trend dieses orientalischen Dampfbades schnell und erfolgreich verbreitet. Das Hamam wird wegen seiner entspannenden und gefäßerweiternden Wirkung geschätzt. So entspannt es die Muskeln und lindert Schmerzen und Beschwerden.

Doch gibt es Risikogruppen, die keine Dampfbäder machen sollten. Personen mit starken Herz-Kreislauf-Beschwerden: Als Dampfbad-Einsteiger, mit hohem Blutdruck oder einem schwachen Herzen kann das Dampfbad euren Kreislauf überfordern. Ein Aufenthalt im Hamam dient der Körperreinigung und Entspannung bei angenehmen 50 bis 55 Grad bei fast 100 % Luftfeuchtigkeit.

Die Finnen sind die Saunaweltmeister

Über drei Millionen Saunen in einem Land mit nur 5,5 Millionen Einwohner – die Sauna ist seit Jahrhunderten fest im kulturellen Erbe Finnlands verankert. Die Vielfalt der unzähligen Saunavarianten erscheint dabei unzweifelhaft, Rauch-, Eis- oder Dampfsaunen sind nur einige von ihnen.

Die älteste öffentliche Sauna Finnlands ist die Rajaportti Sauna

In der Saunawelthauptstadt Tampere findet sich die älteste noch erhaltene öffentliche Sauna Finnlands – die Rajaportti Sauna. Diese ist nur eine von über 50 Saunen, die kennzeichnend für die Region sind. Im Jahr 1906 eröffnet, befindet sie sich noch heute weitgehend in unverändertem Zustand. Eingehüllt in einen sanften Wasserdampf schwitzen Gäste hier auf über 100 Jahre alten Holzbänken – und springen danach das ganze Jahr über in den naheliegenden See.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Saunieren!

 

 

Quellen:

tagdersauna.de

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