Schokolade, süße Verführung

Ist sie nun gesund oder ungesund?

Nichts geht über Schokolade – Wo leben die größten Naschkatzen?

Nichts geht über Schokolade, sie ist unser Favorit unter den Süßigkeiten. Im europäischen Vergleich zählen deutsche Verbraucher zu den größten Liebhabern von Schokolade. Pro Kopf konsumierten deutsche Verbraucher im Jahr 2020 rund 9,1 Kilogramm Schokolade im Jahr, damit liegt der durchschnittliche Verbrauch um 2,2 Kilogramm niedriger als in der Schokoladennation Schweiz, die im Schokoladen-Verbrauch Europameister sind. Die Schweiz behauptet sich mit einem Schokoladenkonsum von 12,4 Kilogramm pro Kopf auf Platz eins.

Nach Deutschland kommen Estland, Dänemark und Finnland mit durchschnittlich acht Kilogramm pro Person. Erstaunlich ist, dass die Rumänen, Portugiesen und Spanier weniger als vier Kilogramm Schokolade pro Person verzehren. Der durchschnittliche Verbrauch von Schokoladenwaren lag in den USA im Jahr 2005 bei 5,55 Kilogramm pro Kopf. Aktuellere Zahlen liegen uns leider nicht vor (Quelle Statista).

Auf der Hitliste der beliebtesten Schokoladensorten liegt mit großem Abstand die Milch- bzw. Vollmilchschokolade vorne (47,0 %), gefolgt von Nougat-Schokolade (29,6 %) und Bitter- bzw. Zartbitterschokolade (28,5 %). Schokolade gehört für viele zum Alltag.

Laut der myMarktforschung essen drei von vier Deutschen die Süßigkeit mindestens einmal pro Woche, fast jeder sechste sogar täglich. Während etwa 12 Prozent der Männer täglich Schokolade essen, sind es beim weiblichen Geschlecht dagegen 20 Prozent.

Pro Tag sollten nicht mehr als 25 Gramm Schokolade gegessen werden, sagen die Mediziner. Der Heidelberger Medizinprofesssor Curt Diehmetwa hält ein Viertel Tafel Schokolade täglich bei moderater Bewegung für „unproblematisch“. Da der Pro-Kopf-Konsum der Deutschen bei 9,1 Kilogramm Schokowaren im Jahr liegt, ergibt das bei 365 Tagen genau 24,9 Gramm. Also alles im grünen Bereich?

Aber warum nur lieben fast alle so sehr Schokolade? 

Zucker ist der Treibstoff unseres Gehirns. Er stimuliert die Umwandlung von Tryptophan, einem Bestandteil der Schokolade, in das Glückshormon Serotonin. Schokolade könnte also aufgrund ihrer Inhaltsstoffe tatsächlich glücklich machen, lässt die ARD verlauten.

Reichtum durch Kakaobohnen

Vor ca. 3000 Jahren entstand wahrscheinlich die erste Hochkultur Altamerikas, die Olmekenkultur. Ihre Heimat war der tropische Osten Mexikos. Die südamerikanischen Olmeken labten sich schon damals an Schokolade. Das Luxusgut war aber nur hochrangigen Männern vorbehalten.

Der mexikanische Herrscher Moctezuma II. war reich – auch dank seiner Kakaobohnen. Für 100 perfekte Bohnen bekam man damals einen Sklaven. Heute kostet eine Tonne Kakaobohnen etwa 2.300 Euro. Weltweit werden jährlich 3,9 Millionen Tonnen dieser Bohnen geerntet. Im Dschungel Ecuadors wachsen die Kakaobohnen für eine der teuersten Schokoladen der Welt auf 130 Jahre alten Bäumen. 50 Gramm der To’ak-Schokolade kosten 230 Euro, (Infos unter: Welt in Zahlen, das erste.de)

To’ak stellt die Schokolade aus der seltenen ecuadorianischen Kakaosorte „Nacional“ her, deren genetische Abstammung man mindestens 5.300 Jahre zurückverfolgen kann – bis zu den frühesten bekannten, von der Menschheit domestizierten Kakaobäumen. Die Schokolade von To’ak ist wie guter Wein terroirgeprägt und wird in einigen Fällen wie Whisky gereift. Jede Tafel wird in einer handgefertigten Schachtel aus spanischem Ulmenholz präsentiert, auf deren Rückseite die Nummer der einzelnen Tafel eingraviert ist, berichtet feine schokolade.com

Die Auflagen sind bei einigen Sorten streng limitiert, in der Regel auf nur 100 Tafeln. Die To’ak-Flaggschiff-Edition wurde vier Jahre lang in einem Cognac-Fass aus französischer Eiche gereift und wird für 385 Dollar pro Tafel verkauft.

Bis vor ein paar Jahren gab es in vielen Innenstädten noch Schokoladengeschäfte, wo man wie bei einer Weinverkostung die Herkunft des Kakaos herausschmecken können sollte. Inzwischen sind viele dieser Geschäfte verschwunden, was eigentlich schade ist.

Schokolade kann gesund sein

Jörg Zittlau, ein deutscher freier Wissenschaftsjournalist und Sachbuchautor, veröffentlichte unlängst einen Artikel auf Welt-Online, in dem er Erstaunliches berichtete. „Wundermittel Schokolade“, schreibt er: Kakao macht es. Davon ist Marjorie McCullough von der amerikanischen Krebsgesellschaft überzeugt. Der Stoff sorgt dafür, dass die Kuna, ein indigenes Volk auf den San-Blas-Inseln vor Panama, so gesund sind.

Nirgendwo sonst in dem Land leben so viele Hundertjährige. „Herzinfarkte, Schlaganfälle, Diabetes und Krebs kommen bei ihnen viel seltener vor“, sagt McCullough. Als ihr Forscherteam Hunderte Inselbewohner untersuchte, fand es nur Menschen mit konstant niedrigem Blutdruck. Im Unterschied zu Panama City, wo ab 60 Jahren jeder zweite Kuna-Abkömmling mit Bluthochdruck auffiel. Wie kann das sein?

Auf den Inseln konsumieren die Kuna zehnmal so viel Kakao wie in der Stadt – mehr als fünf Tassen pro Tag. Lediglich vermischt mit etwas Wasser und einer Prise Zucker. „Die Kuna verzehren auf diese Weise 1880 Milligramm Flavonoide pro Tag“, sagt sie. Das ist Weltspitze.

Flavonoide stehen in dem Ruf, mehr zu können. Die Pflanzenfarbstoffe beeinflussen die Blutgerinnung und wirken cholesterinspiegelsenkend. Das sogenannte Epicatechin, das auch im Grüntee zu finden ist, hat sich den Ruf als gesundheitsförderndes Antioxidans und Radikalenfänger erworben.

Eine Studie der Harvard Medical School in Boston, deren Ergebnisse im März 2022 veröffentlicht wurden, bestätigte noch weiteres. Die in Kakao enthaltenen Flavonole können das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, deutlich senken. Es gibt Studien, die gesundheitliche Effekte von herkömmlicher Ess- und Trinkschokolade belegen – zum Beispiel bei Diabetes.

So kam ein Team aus iranischen und US-amerikanischen Forschern bei einer Auswertung der aktuellen Studienlage zu dem Ergebnis, dass Schokolade den Blutzucker deutlich senkt. Selbst fortgeschrittene Diabetiker können offenbar davon profitieren; vorausgesetzt, sie achten darauf, Schokolade mit hohem Kakaoanteil zu verzehren.

Sogar bei ernsten psychischen Beschwerden soll Schokolade wirksam sein, stellte ein kanadisch-britisches Forscherteam fest. Immerhin zeigen Studien, dass der tägliche Kakaoverzehr nur dann medizinisch korrekt wirkt, wenn er genug Flavonoide liefert. Also, erstens dunkle Schokolade ist besser als Vollmilchschokolade und Schokoriegel sind nicht gut, da sie vorwiegend aus Fetten und Zucker bestehen.

Gönnt euch mit gutem Gewissen ein wenig Schokolade und bleibt gesund!

 

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch.

 

Quellen:

Eine Pressegrafik der beliebtesten Schokoladensorten der Deutschen gibt es unter: www.bdsi.de/zahlen-fakten/kakao-und-schokoladewaren/

Evangelische Pressedienst – epd

daserste.de/information/wissen-kultur

feine-schokolade.com/to-ak

Welt.de

 

 

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