Vorsicht vor der UV-Strahlung

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Für die meisten Menschen hat die Urlaubszeit begonnen und viele zieht es in die Sonne. Nun geht es an den Strand, die See, ins Freibad oder in den Sommerurlaub. 

Die einen wollen sich nahtlos bräunen, die anderen wollen maximalen Schutz vor Sonnenstrahlen. Nun ist es leider so, dass sich die gesundheitsschädigende UV-Strahlung in den letzten Jahren ständig erhöht hat. Als UV-Licht bezeichnet man die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichts. 

Die UVStrahlung wird in UVA (Wellenlängen von 315 – 400 nm; langwellig), UVB (Wellenlängen von 280 – 315 nm, kurzwellig) und UVC (Wellenlängen von 200 – 280 nm; extrem kurzwellig) unterteilt.

Mit der Zunahme der UV-Strahlung steigt für euch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Die UVStrahlung der Sonne und künstlich erzeugte UV –Strahlung in Solarien sind durch die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, IARC) in die höchste Risikogruppe 1 „krebserregend für den Menschen“ eingestuft worden.

Der Sonnenschutz ist unbedingt notwendig

Wie schön ist es, wenn die Sonne scheint, aber was ist mit dem Sonnenschutz? Er ist unbedingt notwendig. Denn die Strahlung der Sonne birgt neben positiven Effekten für den Körper und das Wohlbefinden auch Gefahren für die Gesundheit durch die im Sonnenlicht enthaltene ultraviolette (UV-) Strahlung, schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz.

Die Häufigkeit von Hautkrebserkrankungen steigt in Deutschland – und weltweit – ständig weiter an. In Deutschland verdoppelt sich die Anzahl der Hautkrebsneuerkrankungen alle 10 bis 15 Jahre.

Der Zusammenhang zwischen UVStrahlung aus der Sonne oder dem Solarium und Hautkrebs ist eindeutig nachgewiesen, da die Veränderungen im Erbgut der Hautkrebs-Zellen spezifisch für diese Strahlung sind. Die UVStrahlung wirkt auf die Augen und die Haut.

Die Folgen von UVBestrahlung treten entweder sofort (z.B. Augenentzündungen, Sonnenbrand, Sonnenallergie) oder erst Jahre später auf (Linsentrübung, Krebserkrankungen). Die wichtigste Veränderung ist die Schädigung des Erbguts (DNA) in Zellen der Augen oder der Haut.

Die UVA-Strahlen (95%) dringen in tiefe Hautschichten und auch durch Fensterglas ein. Sie bewirken zwar eine oberflächliche Sofortbräunung, gleichzeitig aber lassen sie die Haut altern und können plötzlich eine Sonnenallergie hervorrufen.

UV-B-Strahlung ist noch schädlicher als UV-A-Strahlung

UV-A-Strahlung dringt tief in die Haut ein und zerstört die elastischen/kollagenen Fasern. Die Haut verliert ihre Spannkraft und außerdem schädigt sie das Erbgut (DNA) der Hautzellen. Des Weiteren kann von der UV-Strahlung eine Linsentrübung ausgehen, die Katarakt (Grauer Star) auslösen kann. Noch schädlicher wirkt sich UV-B-Strahlung aus, denn die UV-B-Strahlen sind stärker als die UV-A-Strahlen.

Im Wellenlängenbereich zwischen 280 und 320 nm dringen UV-B Strahlen in die äußere Schicht der Haut, die Epidermis, bis zur Basalzellschicht ein und schädigen die Zellen. Dabei werden schädliche Stoffe freigesetzt, die bis zu den Blutgefäßen und Nervenbahnen vordringen.

Die Dosis macht es

Langfristig gesehen sind die UV-A Strahlen für die Hautalterung verantwortlich.  Daher sind die UV-A Strahlen eine unsichtbare Bedrohung. UV-A-Strahlung bewirkt ein Nachdunkeln des vorhandenen Hautfarbstoffs Melanin. Wenn in der Haut Melanin vorhanden ist, kann die Haut sichtbar schneller bräunen, nur hält dieser Effekt nicht lange an. Nach wenigen Wochen ist die Bräune schon wieder weg.

Auch die UV-B Strahlen veranlassen, dass die Haut sich bräunt und sie verursachen den befürchteten Sonnenbrand. Nur auch das sollte man wissen, in kleinen Mengen sind die UV-B Strahlen sogar wichtig für den Menschen.

Die positive Wirkung von UV-B Strahlen ist die Anregung der Bildung des körpereigenen Vitamin D. Dabei wird durch UV-B Strahlung über verschiedene Stoffwechselprozesse Vitamin D gebildet. Bei zu niedrigen Strahlungsintensitäten kommt die körpereigene Vitamin-D-Bildung also zum Erliegen.

In der Mittagszeit die Sonne meiden

Um die Mittagszeit ist die UV-Strahlung am intensivsten, da sie senkrecht vom Himmel kommt und ihre Wegstrecke durch die strahlenabsorbierende Atmosphäre bis zur Erdoberfläche am kürzesten ist. Wolken schützen nicht vor UV-Strahlung, ein Großteil des UV-Lichts passiert die Wolkenschicht. Der UV-Index verändert sich im Verlauf des Tages, die höchsten Werte treten zwischen 11 Uhr und 15 Uhr auf. Dabei ist Schatten, der die UV-Strahlung um 50 bis 95 % vermindern kann, der beste Sonnenschutz.

Die Morgen- und Abendsonne ist dagegen unbedenklich, da sich bei dem flacheren Einfallswinkel der Lichtweg durch die Filterschicht verlängert. Also morgens bis maximal 10:30 und abends ab 18.00 Uhr ist die ideale Zeit für Sonnenstunden. 

Grundsätzlich sollte sonnenentwöhnte Haut immer langsam an eine längere Sonnenbestrahlung gewöhnt werden. Bleibt lieber in den ersten Tagen im Schatten! Vermeidet unbedingt einen Sonnenbrand! Dies erreicht ihr am besten durch einen eurem Hauttyp entsprechenden Sonnenschutz unter Beachtung der Sonnenschutzregeln. Auch solltet ihr euch beim Aufenthalt im Freien richtig kleiden.

Auch Kleidung schützt vor UV-Strahlung

Jedes Kleidungsstück schützt vor zu intensiver ultravioletter (UV-)Strahlung. Wie hoch dieser Schutz ist, hängt in erster Linie vom Gewebetyp und der Dichte des Gewebes ab. Grundsätzlich gilt: je dichter gewebt, desto besser. Inzwischen wird auch spezielle UV-Schutzkleidung angeboten.

Den höchsten Sonnenschutz bieten Polyester, gefolgt von Nylon, Wolle und Seide sowie ähnlichen synthetische Materialien. Am wenigsten Schutz bieten die im Sommer beliebten luftigen Stoffe aus Baumwolle, Viskose und Leinen. Übrigens halten schwarze Stoffe schädliche UV-Strahlen bis zu 97 Prozent ab.

Eine zu hohe UV-Belastung, also intensive Sonneneinstrahlung, spielt die zentrale Rolle für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs. Sonnenbrände, vor allem in der Kindheit, verändern die Zellen und führen Jahre später zur Entwicklung eines Tumors.

Besonders gefährdet sind Menschen mit heller bis sehr heller Haut, Sommersprossen, blonden oder roten Haaren und grünen oder blauen Augen. Deren Haut reagiert empfindlicher auf UV-Strahlung. Im Hochsommer bekommen sie meist bereits nach circa 5 bis 20 Minuten einen Sonnenbrand.

Die meisten Hautkrebserkrankungen werden im Alter von 75 bis 79 Jahren diagnostiziert. In dieser Altersgruppe erkranken jährlich rund 840 von 100.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs, das liegt daran, dass diese Generation in den siebziger und achtziger Jahren den Urlaub besonders intensiv in der Sonne verbracht hat.

Wer damals braun gebrannt war, galt als jemand, der sich was leisten konnte. Braune Haut galt als Statussymbol. Frauen erkranken auffällig oft im Alter von 45 bis 54 Jahren an Hautkrebs. Unter den 20- bis 24-Jährigen sind dagegen nur 41 von 100.000 betroffen, was daran liegt, dass die junge Generation frühzeitig vor der Gefahr von UV-Strahlen aufgeklärt wurde.

Die Stiftung Warentest hat auch 2022 wieder getestet

Ausgabe 8/2022 – passend zum Start in die Feriensaison hat die Stiftung Warentest wieder einmal Sonnencremes getestet. Das Ergebnis: die meisten der getesteten Produkte bieten einen zuverlässigen Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen – auch die günstigen. Die Stiftung Warentest hat 20 Cremes, Lotionen und Sprays getestet. Neun wurden mit „sehr gut“ bewertet. Drei Naturkosmetika fielen durch.

Testsieger ist die „Ambre Solaire Hydra 24h Sonnenschutz-Milch“ von Garnier (Note 1,3). Unter den sehr gut bewerteten Mitteln befindet sich auch ein Naturkosmetik-Produkt: die »Sensitiv Sonnenmilch« von Alverde, die es beim Drogeriemarkt dm zu kaufen gibt. Sie kostet etwa 4 Euro pro 100 Milliliter.

Durchgefallen sind die „Sonnencreme Sensitiv“ von Das Boep, die „Lavera Sensitiv Sonnenlotion“ und die „Speik Sun Sonnenmilch“, alle drei Naturkosmetika. Das „Sunozon Transparentes Sonnenspray“ von Rossmann wurde sogar mit der Note „mangelhaft“ bewertet.

Die Sonnencreme Cien Sun von Lidl ist sowohl das günstigste Produkt im gesamten Test als auch eines der besten. Cien Sun hält den versprochenen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50+ ein und kommt außerdem ohne Parfüm aus und kostet nur 2.50. Das heißt, der Preis allein sagt wenig über die Qualität aus. Die teuersten Sonnencremes kosten sogar über 200 Euro, wie zum Beispiel die Version der französischen Marke Sisley.

Zum guten Schluss: Wer hat die UV-Strahlen entdeckt?

F. W. Herschel entdeckte im Jahr 1800 die Infrarotstrahlung, indem er feststellte, dass die Temperatur im Dunkelbereich jenseits von Rot höher anstieg als im roten Bereich des Spektrums. J.W. Ritter entdeckte 1801 die Ultraviolettstrahlung.

 

Wir wünschen euch schöne Sonnentage und bleibt gesund.

 

 

 

 

Quellen:

Bundesamt für Strahlenschutz

Die Techniker-Krankenkasse

Bundesamt für Gesundheit – BAG

Stiftung Warentest

World diabetes day
World heart day