Sommer, Sonne, Hitze

Was hilft?

Sommer, Sonne, Hitze – was tun gegen die große Hitzewelle?

Die Hitzewellen der vergangenen zwei Jahre haben wir noch gut in Erinnerung und auch in diesem Sommer dürfte es einige Tage geben, an denen es sehr heiß wird. Die erste Hitzewelle steht vor der Tür und wird uns noch viele heiße Tage bescheren.

Besonders der „Hitzesommer“ 2018 ist ein Vorgeschmack auf den Klimawandel, der in Zukunft zu unserer neuen Normalität werden könnte. Klimaforscher sprechen bereits von einer neuen „Heißzeit“. Bereits jetzt stellen Wissenschaftler einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,0 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau fest.

Die Jahre 2015 bis 2018 waren nach ersten Analysen der Weltwetterorganisation die vier wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Und die 20 wärmsten lagen in den vergangenen 22 Jahren, berichtete der NDR. Und ja, es dürfte noch wärmer werden. Je nach Region hat das auch in Deutschland schon vermehrt zu extremen Wetterlagen geführt.

Die Hitze besser überstehen

Dennoch, viele freuen sich über die hochsommerlichen Temperaturen, aber dieses Wetter kann unserem Körper auch ziemlich zusetzen. Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und eine vermehrte Infektanfälligkeit können die Folge von zu viel Hitze sein. Unser Körper kann sich in wenigen Minuten auf 41 Grad aufheizen.

Menschen mit Kreislaufproblemen, zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck sowie ältere und chronisch kranke Menschen leiden extrem unter zu großer Hitze. Aber auch jungen und gesunden Personen kann die Hitze zu schaffen machen.

Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße. Um die Körpertemperatur konstant um die 37 Grad zu halten, kühlt der Körper mit der Verdunstungskälte des Schwitzens.

Viele entscheiden sich gegen diese natürliche Kühlmethode und vertrauen lieber auf Klimaanlagen, die in den vergangenen zwei Jahren in den Baumärkten im Sommer so gut wie ausverkauft waren. Allerdings sind sie aus medizinischer Sicht nicht die beste Lösung für unseren Körper.

Auch Experten raten zur Vorsicht beim Einsatz von Klimaanlagen. Wenn es drinnen zu kühl ist, wird der Gang nach draußen zum Gesundheitsrisiko, daher sollte der Temperaturunterschied nicht mehr als sechs Grad betragen.

Eine ideale Raumtemperatur liegt bei 20 bis 22 Grad. Bei großer Hitze dürfen es auch bis zu 25 Grad sein, die man auch ganz ohne Klimaanlage erreichen kann. Die Fenster und Vorhänge sollten tagsüber ganz geschlossen werden – auch frühmorgens und abends Durchlüften hilft schon sehr, um die Tageshitze aus den Räumen zu halten.

Trinken, Trinken und nochmals Trinken

Trotz der großen Sommerhitze trinken viele Menschen oftmals einfach zu wenig. Bei großer Hitze schwitzt der Körper sehr viel und verliert mehr Flüssigkeit als uns lieb ist, um den Temperaturanstieg auszugleichen. Die meisten trinken erst, wenn sich der Durst meldet, dann aber liegt der Flüssigkeitsmangel schon vor.

Es bringt auch nichts, einen Liter auf einmal zu trinken, man sollte regelmäßig über den ganzen Tag verteilt kleinere Mengen trinken. Ein Erwachsener benötigt zwischen eineinhalb und zwei Litern Flüssigkeit am Tag. Bei Hitze und körperlicher Anstrengung kann der Bedarf auf fünf Liter ansteigen.

Ein Mensch besteht aus 50 bis 60 Prozent aus Wasser, das Gehirn sogar zu 90 Prozent. Wenn unser Körper also nur ein paar Prozent Körperflüssigkeit zu wenig hat, sinkt unverzüglich die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Da das Durstgefühl bei älteren Menschen oftmals nachlässt, trinken sie zu wenig. Daher sollte man einen festen Trinkplan festlegen und die Getränke so aufstellen, dass sie gut sichtbar sind, um ans Trinken zu erinnern. Auch Kinder vergessen oft das Trinken beim Spielen in der Sonne, daher sollte man immer ein Auge auf die Kleinen haben.

Kleinkinder und ältere Menschen sind auch dadurch gefährdet, dass ihr Körper Probleme hat, die Temperatur zu regulieren. Für ältere Menschen stellt extreme Hitze zudem eine ernstzunehmende Gefahr dar. Ein Hitzschlag durch Flüssigkeitsmangel ist besonders für Senioren lebensbedrohlich.

Was sollte man trinken?

Mineralwasser, auch Leitungswasser oder isotonische Getränke sind gute Durstlöscher. Ins Wasser kann man ein paar Spritzer Zitronen- oder Limettensaft als erfrischende Zugabe hinzufügen. Auch ungesüßte Tees und Saftschorlen mit einem hohen Wasseranteil eignen sich als Sommergetränke gegen die Hitze.

Auf zu kalte Getränke sollte man lieber verzichten, da sie den Stoffwechsel anregen. Der Kälteimpuls löst vermehrte Wärmeproduktion aus, das führt zu mehr Schweiß und mehr Schwitzen. Dadurch benötigt man noch mehr Flüssigkeit und bekommt mehr Durst. Besser sind daher warme oder zimmerwarme Getränke.

Sport bei großer Hitze?

Wer im Hochsommer Sport treiben will, sollte das am besten am frühen Morgen tun, wenn die Luft noch frisch und klar ist. Morgens ist die Ozonbelastung am geringsten. Ein Nachteil für Allergiker ist, dass frühmorgens der Pollenflug meist am heftigsten ist, deshalb sollten Allergiker bis zum Sonnenuntergang warten.

Zu beachten ist, dass es im Hochsommer auf die Dosierung und die körperliche Verfassung ankommt, ansonsten riskiert man Kreislaufprobleme. Hitze und UV-Strahlung können auch Sportskanonen zu schaffen machen. Sonnige Streckenabschnitte sollten deshalb von Radfahrern und Läufern gemieden werden, besser ist es, sich schattige Strecken auszusuchen.

Gerade für Sportler gilt es jetzt, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bevor es losgeht, sollte ausreichend Wasser getrunken werden. Wer länger Sport als eine Stunde treibt, sollte alle 30 Minuten mindestens 0,2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.

Vor Trainingsbeginn sollte man sich gut mit UV-Schutzmittel eincremen, jedoch nur fettarme Creme verwenden, da fetthaltige Mittel die Poren verstopfen und man dann nicht richtig schwitzen kann. Beachten Sie, dass die Leistungsfähigkeit bei großer Hitze sinkt und man sich schneller überanstrengt, als man glaubt.

Das übliche Trainingspensum sollte den Bedingungen angepasst werden und von Anfang an besser stark reduziert werden. Das heißt: Weniger ist mehr. Man sollte beim Sport in großer Hitze auch auf die richtige Kleidung achten und eine Kopfbedeckung gehört natürlich dazu.

Und Folgendes ist ein Irrtum: Es heißt, mittags um 12 Uhr wäre es am wärmsten. Stimmt aber nicht, der Höchststand der Sonne in Deutschland ist nicht um Punkt 12 Uhr mittags, sondern erst um 13 Uhr. Dann gibt die Sonne zwar die stärkste Strahlung ab, aber die größte Hitze entsteht mit einiger Verzögerung durch das Aufladen der Straßen und Dächer mit Wärme am späteren Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr.

Das ist auch noch wissenswert

Wie die aktuelle Mintel-Studie offenlegte, hat die Corona-Pandemie die Besorgnis über Gesundheitsrisiken und die Auswirkungen auf die eigene Lebensweise in den Vordergrund gerückt und das Augenmerk auf die Themen Gesundheit und Wohlbefinden gelenkt, insbesondere in Bezug auf sportliche Aktivitäten und gesunde Ernährung.

Von Sportübungen in den eigenen vier Wänden bis hin zu Rad- und Laufsport: Ein Drittel der Briten (34 %), Franzosen (33 %) und Italiener (32 %) gaben in der Studie an, dass sie im Zuge der Pandemie sportlich aktiver geworden sind.

Bei den Spaniern waren es hingegen „nur“ 27 %, bei den Polen 24 % und bei den Deutschen 19 %, die dieser Aussage zustimmten. Während des Lockdowns erfuhr das Thema gesunde Ernährung vor allem für die französischen Verbraucher (37 %) eine höhere Priorität, gefolgt von einem Drittel der Italiener (34 %), 31 % der Briten, jeweils 29 % der Polen und der Spanier sowie gerade einmal 22 % der deutschen Verbraucher.

Kommen Sie gut durch die Sommerhitze und denken Sie immer daran, genug zu trinken!

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