Weltherztag

Ein Aufruf zur Förderung der Herzgesundheit

Es tanzt Rock ‘n‘ Roll bei Freude und macht den emotionalen Blues bei Kummer: das Herz. Es ist der Taktgeber eures Lebens. Der pausenlos arbeitet, pumpt und pumpt. Was tut ihr für eure Herzgesundheit, damit dieses lebensnotwendige Organ sein Bestes geben kann?

Der Weltherztag am 29. September 2023 soll Menschen erinnern und informieren, wie wichtig Herzgesundheit für jedes Leben ist. Er ist eine globale Initiative, die von der World Heart Federation (WHF) ins Leben gerufen wurde. In der WHF haben sich Herzstiftungen und kardiologische Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen. Herzinfarkt und Schlaganfall sind laut der WHF weltweit die häufigsten Todesursachen. Ein Großteil dieser Todesfälle könnte durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Der im Jahr 2000 eingeführte Weltherztag zielt darauf ab, das Bewusstsein für Herzkrankheiten zu schärfen und die Öffentlichkeit über Präventionsmaßnahmen und Lebensstiländerungen, die dazu beitragen können, das Risiko von Herzproblemen zu reduzieren, zu informieren.  Die Deutsche Herzstiftung stellt ihre Aktionen in diesem Jahr unter das Motto “Herzinfarkt: Vorbeugen ist nicht schwer!”

Herzgesundheit in der modernen Welt

In einer Zeit, in der ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und hoher Stress zu einem Anstieg von Herzkrankheiten beitragen, ist die Förderung der Herzgesundheit von größter Bedeutung. Viele Herzerkrankungen sind eng mit Faktoren wie Rauchen, ungesunder Ernährung, mangelnder körperlicher Aktivität, hohem Blutdruck, Diabetes und Übergewicht verbunden. Aufmerksam macht die Deutsche Herzstiftung zum diesjährigen Weltherztag besonders auf den bisher wenig beachteten Risikofaktor Lipoprotein (a), einem Cholesterin-Partikel, dessen Wert gerade bei jüngeren Infarkt-Patienten erhöht ist. Lipoprotein (a) rückt in der Herzmedizin zunehmend als eigenständiger Risikofaktor in den Fokus. Weitere Infos hierzu findet ihr unter: Weltherztag | Herzstiftung

Das komplex aufgebaute Herz-Organ sorgt für den lebensnotwendigen Blutfluss und mit seiner rhythmischen Bewegung, dem Herzschlag, für die Blutversorgung des Körpers. Um diese wichtige Aufgabe zu vollbringen, ist das Herz raffiniert konstruiert. Es besteht aus Herzkammern und -klappen und einem verzweigten System aus Venen und Arterien. Damit das Herz pausenlos pumpen kann, muss es mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dies geschieht über die Herzkranzgefäße, die außen kranzförmig auf dem Herzmuskel liegen. Sie bestehen aus zwei großen Koronararterien, die sich wie kleine Äste in weitere Gefäße verzweigen und den kompletten Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Durch Ablagerungen (aus Fett und Kalk, sogenannte Plaques) in den Gefäßen können sich die Koronararterien verengen (koronare Herzkrankheit).

 

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde

Verschließt sich ein Herzkranzgefäß komplett, kommt es zum Herzinfarkt, der fatale Folgen haben kann: Eine Region wird nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, Teile des Herzmuskels sterben ab. Ist das verschlossene Gefäß sehr groß, kann es zum sofortigen Herzstillstand kommen. Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt muss. Da zählt jede Sekunde, denn je schneller ein Herzinfarkt behandelt wird, desto größer sind die Überlebenschancen.

 

Woran erkennt man einen Herzinfarkt? Anzeichen sind, laut Deutscher Herzstiftung:

  1. Starke Schmerzen und Druckgefühl im Brustkorb
  2. Massives Engegefühl im Brustraum
  3. Heftiges Brennen im Brustkorb
  4. Angstschweiß mit kalter, fahler Haut
  5. Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch

Weitere Infos findet ihr unter: So erkennen Sie schnell einen Herzinfarkt | Herzstiftung

 

Prävention als Schlüssel

Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung von Herzkrankheiten. Was könnt ihr tun?

  1. Auf die Ernährung achten: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, trägt dazu bei, das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
  2. Sich regelmäßig bewegen: Aktive Menschen haben in der Regel ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten. Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderates Training pro Woche zu absolvieren, wie z. B. Wandern, Walking, Fahrradfahren, Schwimmen, langsames Joggen.
  3. Auf das Rauchen verzichten: Rauchen ist einer der Hauptfaktoren für Herzkrankheiten. Ein Rauchverzicht kann nicht nur das Risiko von Herzkrankheiten erheblich reduzieren.
  4. Stress reduzieren: Chronischer Stress kann sich negativ auf das Herz auswirken. Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga können helfen, Stress abzubauen. Oft reichen aber auch schon regelmäßige Pausen im Alltagsleben zur Stressreduzierung.
  5. Auf das Gewicht achten: Übergewicht belastet das Herz und erhöht das Risiko von Herzkrankheiten. Eine ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität sind entscheidend für ein gesundes Gewicht.
  6. Regelmäßig zum Arzt gehen: Regelmäßige Gesundheitschecks helfen, Risikofaktoren wie beispielsweise erhöhte Cholesterinwerte frühzeitig zu erkennen und anzugehen.

 

Einfluss von Bluthochdruck 

Auch die Überwachung des Blutdrucks spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention von Herzkrankheiten. Regelmäßige Messungen geben Aufschluss über Veränderungen des Blutdrucks und helfen dabei, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, sei es eine Änderung des Lebensstils oder gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie. Oberarm- und Handgelenk-Blutdruckmessgeräte sowie digital gesteuerte Modelle bieten verschiedene Optionen zur Überwachung. Moderne Blutdruckmessgeräte erkennen auch Unregelmäßigkeiten im Herzschlag.

Spätestens wenn ein Arzt Bluthochdruck diagnostiziert hat, gehört ein Messgerät für den Blutdruck zum Standardinventar eines Haushaltes. Auch in Verbindung mit anderen Erkrankungen, wie etwa Diabetes oder Herzkrankheiten, ist die Verwendung eines Blutdruckmessgeräts unverzichtbar. Speziell für stark schwankenden Blutdruck stehen sogenannte Connect-Geräte, wie das BU 584 connect von medisana, zur Verfügung. Damit ist dank der automatischen Datenübertragung an die VitaDock+ App und an VitaDock Online eine genaue Verfolgung von Messergebnissen möglich. Alle Werte werden übersichtlich in Wochen-, Monats- oder Jahresgraphiken dargestellt. Darüber hinaus sind auch Blutdruckmessgeräte erhältlich, die ein besonders großes Display oder große Tasten bieten – wichtig für Menschen mit schlechter Sehkraft. Moderne Blutdruckmessgeräte können auch digital sein und den Druck automatisch messen, ohne manuell aufgepumpt zu werden.

Zum Einsatz bei der Kontrolle der Herzgesundheit ist auch ein Pulsoximeter sinnvoll. Mit diesem Gerät wird nicht nur die Sauerstoffsättigung, sondern ebenfalls die Herzfrequenz gemessen. Die kleinen und modernen Pulsoximeter werden bequem auf einen beliebigen Finger gesetzt und innerhalb weniger Sekunden werden Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung am Display angezeigt. Die Messung ist natürlich vollkommen schmerzfrei. Die kleinen Geräte passen in jede Hand- oder Hosentasche. Eine Verwendung außerhalb der eigenen vier Wände ist also auch problemlos möglich.

Prävention, Bewusstseinsbildung und regelmäßige Überwachung sind entscheidende Schritte, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken und ein langes und gesundes Leben zu fördern.

Das Herz in Kultur und Sprache

In Kultur und Sprache wird das Herz als Sitz der Seele und Symbol der Liebe betrachtet. Ein umfangreiches Repertoire an Redewendungen und Metaphern verdeutlicht die vielschichtige Bedeutung des Herzens für moralische Werte und persönliche Eigenschaften. Unsere Sprache ist voll von Herzensausdrücken: Menschen “folgen ihrem Herz“ oder “tragen es auf der Zunge“. Wir grüßen “herzlich“, sind nie “herzlos“ (nicht wahr?), haben “ein weiches Herz“ oder “eins aus Stein“. Das Herz kann uns “brechen“, etwas “schnürt uns das Herz zusammen“ oder “lässt unser Herz bis zum Hals schlagen“.

Unzählige Redewendungen verraten: Das Herz verkörpert einen komplexen Inhalt und offenbart etwas über moralische Werte und persönliche Eigenschaften. Es ist eben bis heute weit mehr als nur ein Organ!

Im Herzen unserer Kultur begegnet man dem Herzen selbst – und stößt auf die Geschichte eines Organs, das seit jeher eine zentrale Rolle für uns Menschen spielt.

„Ich weiß nicht, was ich habe, mir ist ums Herz so schwer…“, schrieb Rainer Maria Rilke.

Ob ihm ein Blutdruckmessgerät oder die Konsultation eines Arztes den Herzdruck genommen hätten? Wir wissen es nicht.

Ob Meditation oder Yoga – Methoden zum Stressabbau gibt es jede Menge. Auch klassische Musik gehört dazu. Denn: Forschungen haben ergeben, dass bestimmte Musik den Blutdruck sinken lässt, die Herzfrequenz verringert und Herz-Kreislauf-Erkrankungen günstig beeinflussen kann.

Musik fürs Herz

Ob Meditation oder Yoga – Methoden zum Stressabbau gibt es jede Menge. Auch klassische Musik gehört dazu. Denn: Forschungen haben ergeben, dass bestimmte Musik den Blutdruck sinken lässt, die Herzfrequenz verringert und Herz-Kreislauf-Erkrankungen günstig beeinflussen kann. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass klassische Musik z. B. von Bach und Mozart nicht nur eine beruhigende Wirkung auf das Gemüt hat. Die Kantaten können Blutdruck und Herzfrequenz in ähnlicher Weise wie Medikamente senken. Sie wirkten vergleichbar einem häufig verordneten Blutdrucksenker, dem Betablocker: Durch eine Erweiterung der kleinen Blutgefäße kommt es zu einem Rückgang der Blutdruckwerte. Bach wirkte dabei schneller als Blutdrucktabletten: Effekte waren in Studien von Professor Hans-Joachim Trappe bereits nach einer Beschallung von nur zehn Sekunden nachweisbar. Interessanterweise wurden auch Blutdrucksenkungen bei Heavy Metal Musik nachgewiesen. Als Erklärung gibt Professor Trappe an, dass die Wirkung nach individuellen Vorlieben ausgerichtet ist. Nicht jede Musikrichtung gefalle jedem Menschen. Der Heavy-Metal-Fan entspannt nicht zwingend bei der Klassik-Therapie. Musiktherapie bei Herzerkrankungen insbesondere Bluthochdruck habe sich aber bewährt, betont Trappe.

Indem wir Prävention, Lebensstiländerungen und eine bessere Gesundheitsversorgung fördern, können wir dazu beitragen, das Risiko von Herzkrankheiten zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Jeder kann durch bewusste Entscheidungen zu seiner Herzgesundheit beitragen. Wir sind sicher, auch ihr könnt das. Auf die Gesundheit!

 

Wichtiger Hinweis

Unsere Beiträge beinhalten lediglich allgemeine Informationen und Hinweise. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose, Selbstbehandlung oder Selbstmedikation und ersetzen nicht den Arztbesuch.

 

Quellen:

WHF World Heart Federation / World Heart Day: https://world-heart-federation.org/

Die Heilkraft der Musik (Studien von Prof. Dr. H.-J. Trappe) Sonderdruck der Deutschen Herzstiftung: https://herzstiftung.de/system/files/2020-06/SD17-Herztoene-3-2019.pdf

American Heart Association / Healthy Living: https://www.heart.org/

 

 

 

 

 

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